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Dialogue: Lernen von Lehrpersonen am Beispiel des Klassengesprächs - eine videobasierte Interventionsstudie

Antragstellerin Professorin Dr. Tina Seidel, seit 1/2016
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194440413
 
Das DFG-Projekt Dialogue hat im ersten Förderzeitraum am Beispiel der Optimierung des Klassengesprächs wirksame Bedingungen von Lehrerfortbildungen untersucht. Auf der Basis der Erfahrungen aus dem ersten Förderzeitraum sollen in einem Fortsetzungsantrag zentrale Elemente des bestehenden Konzepts des Dialogischen Videozirkels (Dialogic Video Cycle, DVC) ausdifferenziert und tiefergehend geprüft werden. Dies betrifft erstens die Überprüfung der Wirksamkeit spezifischer Inhalte in den bisher umgesetzten Workshops (bislang wurden zwei Elemente der Schüleraktivierung und der Schülerrückmeldungen kombiniert eingesetzt und sollen nun getrennt geprüft werden). Zweitens erfolgt eine Erweiterung der Untersuchung der Wirksamkeit auf kognitive Aspekte des Lernens der Schüler. Bislang erfolgte in der ersten Projektphase eine Konzentration auf motivational-affektive Aspekte. Neben der konsequenten Fortführung der Studie aufgrund der bisher erzielten Erkenntnisse soll mit dem Fortsetzungsantrag erstmalig empirisch geprüft werden, welche Bedeutung die Komplexität von Fortbildungsinhalten auf das Lernen von Lehrkräften in Fortbildungen hat. Dabei bieten sich die beiden Inhalte der Schüleraktivierung und Lehrerrückmeldungen an, da man annehmen kann, dass sie aufgrund ihrer jeweils unterschiedlichen Elemente je nach Ausmaß an Komplexität leichter bzw. schwerer in Fortbildungen vermittelbar sind bzw. in Unterrichtshandeln umgesetzt werden können. Als Forschungsdesign wird ein 2x2 Design angewandt, mit den Faktoren Fortbildungsinhalte (Schüleraktivierung / Lehrerrückmeldungen) und Fortbildungskonzept (Dialogischer Videozirkel, Traditionelles Fortbildungsangebot). In jeder der vier Gruppen werden n=10 Lehrkräfte (gesamt N=40) über einen Zeitraum von sechs Monaten fortgebildet. Als abhängige Variablen dienen a) die Verstehensprozesse der Lehrkräfte in Hinblick auf die Fortbildungsinhalte und das Wissen über Dialogische Kommunikation, b) die Umsetzbarkeit im Unterrichtshandeln, c) die Veränderung der Wahrnehmung der Qualität des Klassengesprächs auf Schülerseite, sowie d) motivational-affektive und kognitive Lernentwicklungen der Schüler im Verlauf der Intervention. Die Ergebnisse des Projekts tragen zu einem deutlichen Mehrwert der bestehenden Forschung zu Lehrerfortbildungen bei, indem in einem kontrollierten Setting die Wirksamkeit eines in seinen Merkmalen definierten Lehrerfortbildungskonzepts auf zentrale Prozesse der Implementation von Fortbildungen in das Unterrichtshandeln untersucht wird. Darüber hinaus wird erstmalig untersucht, welche Bedeutung Fortbildungsinhalte in Bezug auf ihre Komplexität und Umsetzbarkeit in unterrichtliches Handeln und Wahrnehmbarkeit auf Schülerseite haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Alexander Gröschner, bis 12/2015
 
 

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