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EXC 1027:  Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor

Fachliche Zuordnung Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Alte Kulturen
Bauwesen und Architektur
Geschichtswissenschaften
Grundlagen der Biologie und Medizin
Informatik
Literaturwissenschaft
Mathematik
Medizin
Physik der kondensierten Materie
Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194453117
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit der Vision, dass Gestaltung ein grundlegender Modus der Wissensproduktion ist, entwickelte der Exzellenzcluster "Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplinäres Labor" eine neue Form der interdisziplinären Zusammenarbeit. Auf Initiative der Geisteswissenschaften brachte der Cluster Forschende aus den Natur- und Materialwissenschaften, Medizin, Architektur, Design und Geisteswissenschaften zusammen, um neue Wissensarchitekturen zu erforschen und zu etablieren. Im gemeinsamen Forschungsprozess verband sich das synthetisierende Potential der Geisteswissenschaften, Bilder und Wissensstrukturen über alle wissenschaftlichen Disziplinen hinweg zu analysieren, sowohl mit den analytisch-experimentellen Verfahren der Naturwissenschaften als auch erstmalig mit den integrativen Praktiken der Designdisziplinen. Ausgehend von dem Grundsatz, dass Wissen Gestaltung bedeutet und Gestaltung neues Wissen hervorbringt, wurden fundamentale Erfolge erzielt: i. Bilder, architektonische Räume und Gestaltungsprozesse wurden als wesentliche Akteure der Wissenserzeugung und der Ausbildung von Praktiken etabliert, zum Beispiel in der Neurochirurgie, der zoologischen Morphologie, der Physik und der Medientheorie. Mit dieser "Wende zur Gestaltung" wurden die Designdisziplinen Schlüsselakteure der interdisziplinären Grundlagenforschung. ii. Durch die Überführung transversalen epistemologischen Denkens und historischer Genealogien in naturwissenschaftliche Labore und Designwerkstätten konnten die Geisteswissenschaften eine neuartige Führungsrolle in der interdisziplinären Forschung einnehmen. Materialwissenschaften, Physik und Biologie wiederum haben ihren experimentellen Ansatz durch die Integration epistemologischer, historischer und gestalterischer Dimensionen neu ausgerichtet. Dadurch wurden neue Forschungsperspektiven auf dem Gebiet des materialen Codes und der Strukturwissenschaft ermöglicht. iii. Der Cluster entwickelte ein experimentelles und adaptives interdisziplinäres Labor, das die Gestaltung von Interdisziplinarität als eigenständige Forschungsaufgabe verstand. Gleichzeitig wurden aktuelle interdisziplinäre Forschungsprozesse und ihre Geschichte in Form von universitären Sammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Durch innovative Ausstellungsformate etablierte der Cluster das Kuratieren als genuine Form von Forschung und Wissensproduktion. Auf dieser Basis hat der Exzellenzcluster das Modell eines kollaborativen, adaptiven Forschungsprozesses geschaffen, das das deutsche Wissenschaftssystem revolutionieren könnte. Sowohl der darauf aufbauende Exzellenzcluster Matters of Activity als auch das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik setzen diese integrative Forschungsstruktur an der Humboldt-Universität zu Berlin fort. Der Cluster hat Humboldts Modell von Forschung, Lehre und Wissenstransfer neu gestaltet und das Erbe der 200-jährigen Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin mit der 100-jährigen Geschichte des Bauhauses verbunden.

Link zum Abschlussbericht

https://doi.org/10.2314/KXP:1727514998

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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