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Quantitative Analyse sexueller Selektion und des Bateman'schen Prinzips in einem simultanen Hermaphroditen

Antragsteller Dr. Nils Anthes
Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194676565
 
Am Beispiel der Tellerschnecke Biomphalaria glabrata etabliert das Projekt erstmalig quantitative Grundlagen sexueller Selektion bei einem Tiersystem mit zwittriger Geschlechtsausprägung. Basierend auf neu entwickelten analytischen Methoden werden zunächst die Vorhersagen des so genannten Bateman-Prinzips überprüft, wonach der Fortpflanzungserfolg von Weibchen primär durch die verfügbaren Ressourcen bestimmt wird, derjenige der Männchen dagegen von der Anzahl Verpaarungen. Daraus abgeleitete Vorhersagen zur Evolution von Fortpflanzungsstrategien wurden an Tieren mit getrennten Geschlechtern bereits umfassend untersucht, eine Überprüfung an Tiersystemen mit abweichenden Fortpflanzungssystemen fehlt jedoch. Das Projekt untersucht zunächst, inwieweit die zwei zwittrigen Geschlechtsfunktionen von multipler Verpaarung profitieren und welche Interaktionen zwischen ihnen bestehen. Daran anknüpfend wird mittels Bateman-Gradienten quantifiziert, welche morphologischen, physiologischen oder verhaltensbiologischen Merkmale unter sexuell antagonistischer, mutualistischer oder neutraler Selektion stehen. Schließlich wird das Konzept der Bateman- Gradienten um Methoden erweitert, die die „genetische Qualität“ einzelner Nachkommen in die Berechnungen integrieren – bislang basieren die Berechnungen nur auf Zählungen der Anzahl Nachkommen, eine Verbindung zu den genetischen Konsequenzen multipler Verpaarungen fehlt. In Kombination erlaubt das Projekt eine Bewertung, inwieweit ein etabliertes Grundprinzip sexueller Selektion auch auf ein erweitertes Spektrum sexueller Systeme übertragbar ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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