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Nutzen transkranieller Gleichstromstumulation und Teilnahme an einem kognitiv-verhaltenstherpeutischen Gruppenprogramm bei chronischen Rückenschmerzen
Antragsteller
Professor Dr. Arne May
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194953678
Chronische Rückenschmerzen stellen ein relevantes sozioökonomisches Problem dar. Internationale Leitlinien empfehlen interdisziplinäre, biopsychosoziale Programme sowie kognitivverhaltenstherapeutische Ansätze als derzeit effektivste Behandlungsmethode. Patienten, die nicht von einem solchen konservativen Behandlungsprogramm oder Medikation profitieren, bleiben oft nur invasive Verfahren. Alternativen bei nicht ausreichend behandelbaren Patienten bieten neuromodulierende Verfahren wie die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), da es nichtinvasiv ist, einen geringen apparativen Aufwand erfordert und ein etabliertes Shamparadima besteht. In plazebo-kontrollierten Pilot-Studien wurde für die anodale Stimulation des Motorkortex eine effektive Schmerzreduktion bei chronischen Schmerzen gezeigt. Zudem wurden tierexperimentell langfristige neuroplastische Veränderungen ähnlich einer Langzeitpotenzierung und –depression beschrieben, was die Hoffnung auf klinische Erfolge über die eigentliche Behandlung hinaus ermöglichen könnte.In der geplanten Studie soll plazebo-kontrolliert untersucht werden, ob chronische Rückenschmerzen durch repetitive tDCS des Motorkortex effektiv reduziert werden können und insbesondere, ob tDCS auf der Basis von langfristigen neuroplastischen Veränderungen als vorbereitende Maßnahme die Behandlungsergebnisse eines etablierten interdisziplinären biopsychosozialen Programms verbessert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen