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Vielfalt ordnen. Föderalismusmodelle in der Habsburgermonarchie und ihren Nachfolgestaaten.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195036507
 
Föderalismus ist die Organisation von Vielfalt. Als polyethnische und multikonfessionelle Gesellschaft war die Habsburgermonarchie ein Laboratorium für föderale Ordnungsvorstellungen. Die geplante Untersuchung dieser Entwürfe richtet ihr Hauptaugenmerk nicht wie üblich auf die rechtliche Staatsorganisation, sondern auf die gesellschaftlichen Bedingungen und Folgen von Föderalismus. Neben regionalen Faktoren werden schwerpunktmäßig drei Kategorien zu Föderalismusvorstellungen in Beziehung gesetzt: Nation, Religion und Wirtschaft. Innovativ ist die Zusammenführung dieser Aspekte in einer Verbindung von Gesellschafts-, Politik- und Rechtsgeschichte. Studien zum wechselseitigen Einfluss von Religion und Föderalismus fehlen bisher völlig.Das Projekt ist von zwei Arbeitshypothesen getragen. Föderalismusvorstellungen werden erstens als Antwort auf Ausdifferenzierungsprozesse der Moderne gedeutet. Es soll gezeigt werden, wie unter dem Einfluss sich neu konstituierender gesellschaftlicher Gruppen ständische und dynastische Föderalismusideen hin zu modernen Verfassungskonzepten weiterentwickelt wurden. Als konstitutive Elemente föderaler Ordnungen werden zweitens konkurrierende und überlappende Loyalitäten verstanden. Der Einfluss dieser bestehenden oder erwarteten Loyalitäten auf föderale Ordnungsmuster wird auf seine integrierende bzw. separierende Wirkung untersucht.Neben dem Hauptvorhaben zur Habsburgermonarchie widmen sich drei Teilprojekte ergänzend dem Imperienvergleich sowie den Föderalismusdebatten in den Nachfolgestaaten und im Staatssozialismus.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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