Detailseite
Projekt Druckansicht

Technische Untersuchungen an älterbronzezeitlichen Vollgriffschwertern aus Dänemark und Schleswig-Holstein

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195071691
 
Der Nordische Kreis der Bronzezeit zeichnet sich durch ein überaus reiches Metallinventar in Gräbern und Deponierungen mit einem eigenen Gepräge in Form und Verzierung aus. Nachdem im ausgehenden Spätneolithikum und während der Periode I noch Fremdformen oder nach mitteleuropäischen Vorbildern gefertigte Stücke das Bild bestimmen, wird seit der Periode II ein breites Spektrum an Schmuck, Geräten und Waffen aus Bronze hergestellt und verwandt. Dieses spiegelt einen hohen technologischen Standard des Metallhandwerks wider. Zu den herausragenden Produkten der Metallurgie gehören Vollgriffschwerter und verwandte Dolche. Sie stellen als Kompositwaffen höchste Ansprüche an den Produzenten, beanspruchen viel Rohmaterial und bringen dem Träger soziales Prestige. Deshalb erscheint gerade eine eingehende Untersuchung dieser Objektgruppe besonders geeignet, nicht nur Aufschlüsse über Techniken des nordeuropäischen Metallhandwerks zu geben, sondern darüber hinaus auch ökonomische und soziale Fragen zu lösen.Der Forschungsstand zu den nordischen Vollgriffschwertern und den dort verwandten Achtkantschwertern südmitteleuropäischer Herkunft basiert im Gegensatz zu anderen mittel- und westeuropäischen Regionen vornehmlich auf Untersuchungen zu Form und Verzierung und muss als völlig unzureichend bezeichnet werden. Im geplanten Projekt soll die Herstellungs- und Bearbeitungstechnik von frühen Formen, nordischen Vollgriffschwertern sowie Achtkantschwertern in Dänemark und Schleswig-Holstein anhand von Fundstücken aus dem Archäologischen Landesmuseum Schleswig und dem Nationalmuseum in Kopenhagen mit Hilfe von Makro- und Mikroskopie, Radiographie sowie Metallanalysen untersucht werden. Außerdem ist eine Dokumentation der Gebrauchsspuren vorgesehen. Damit können auf verschiedenen Ebenen Technik, Form, Verzierung und Material miteinander verglichen werden, um weiterführende Fragen zum Verhältnis von Technik und Typologie, Kulturkontakten, Technologietransfer, Handwerksorganisation, Gesellschaftsstruktur und Konflikten zu beantworten. Neben der regionalen Auswertung ist auch ein Vergleich mit anderen europäischen „Schwertlandschaften“ vorgesehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Ralf Bleile
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung