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Von 1914-1918-online zu dem Open Encyclopedia System
Antragsteller
Professor Dr. Nicolas Apostolopoulos; Dr. Klaus Ceynowa; Professor Dr. Oliver Janz; Professor Dr. Miltos Pechlivanos
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195110440
Online-Enzyklopädien gewinnen in den letzten Jahren als Publikationsform in den Geistes- und Sozialwissenschaften an Bedeutung: Neben hybriden und dualen Publikationsformen erscheinen wissenschaftliche Enzyklopädien zunehmend ausschließlich als Online-Ausgabe. Diese sind jedoch vornehmlich als proprietäre und singuläre Lösungen implementiert, die mit großem Entwicklungsaufwand erstellt werden. Hinzu kommt, dass bestehende Lösungen oft nicht die umfassenden Möglichkeiten des elektronischen Publizierens in den Bereichen Multimedialität, Interaktivität, Kollaboration, inkrementelles Publizieren und webbasiertem redaktionellen Workflow ausschöpfen. Zentrales Ziel des beantragten Projekt ist die Entwicklung einer standardisierten Plattform Open Encyclopedia System (OES) zur Erstellung und für den Betrieb von – vorrangig geistes- und sozialwissenschaftlichen – Online-Enzyklopädien, die als Open-Source-Software verfügbar gemacht wird. Ausgehend von einer Anforderungsanalyse und mindestens zwei konkreten Anwendungsfällen ("1914-1918-online" sowie einer Enzyklopädie des Centrum Modernes Griechenland der Freien Universität Berlin) werden die im Vorgängerprojekt entwickelten Verfahren und Werkzeuge zur Erstellung, Publikation und Pflege eines wissenschaftlichen Sammelwerks weiter ausgebaut und um alternative Verfahren ergänzt. Schwerpunkt des funktionalen Ausbaus ist die Entwicklung von einer reinen Publikationsumgebung hin zu einer interaktiven Arbeits- und Publikationsumgebung. Dabei werden modellhaft insbesondere Funktionalitäten für die kollaborative Bearbeitung und Aktuellhaltung elektronischer Publikationen und für Formen der Nutzerbeteiligung sowie alternative Verfahren der Qualitätssicherung entwickelt. Die Online-Enzyklopädie "1914-1918-online" bildet aufgrund des großen Umfangs und der Vielfältigkeit ihrer Inhalte sowie der großen Anzahl der Projektbeteiligten einen idealen Anwendungsfall, um die neuen interaktiven Funktionalitäten einzusetzen und auf ihre Eignung zu prüfen. Sie wird daher zunächst parallel zur Konzeption und Implementierung des OES auf Basis der bisherigen Software weiter betrieben und punktuell erweitert. Damit wird der kontinuierliche Betrieb der etablierten Plattform gewährleistet. In der zweiten Projekthälfte wird "1914-1918-online" in die standardisierte Plattform migriert und in den Dauerbetrieb überführt. Darüber hinaus strebt das Projekt die Umsetzung weiterer Online-Enzyklopädien unter Verwendung des OES-Frameworks im Sinne eines Proof of Concept an. Als erstes Vorhaben wird in Kooperation mit dem Centrum Modernes Griechenland eine Online-Enzyklopädie zum deutschgriechischen Kulturtransfer realisiert. Die OES-Software, die entwickelten Workflows sowie Muster der Autoren- und Redaktionsmaterialien werden der Fach-Community unter einer geeigneten Nutzungslizenz zur Verfügung gestellt, und die anforderungsgerechte Einrichtung und der Betrieb der Software wird als Service angeboten.
DFG-Verfahren
Publizieren und Lizenzieren (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)