Detailseite
Projekt Druckansicht

Aufrechterhaltende Mechanismen bei chronischer Depression und ihre Veränderlichkeit: die Rolle von verstärkten Aufmerksamkeitsreaktionen auf Diskrepanzen

Antragsteller Dr. Thorsten Barnhofer
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195182358
 
Trotz Fortschritten im Verstaendnis depressiver Stoerungen stellt die Behandlung von chronisch persistierenden Verlaeufen nach wie vor eine Herausforderung dar. Die Entwicklung erfolgreicherer Interventionen erfordert sowohl ein verbessertes Verstaendnis aufrechterhaltender Mechanismen als auch Wissen darueber, wie diese in gezielter Form beeinflusst werden koennen. Chronische Lebenszeitverlaeufe zeigen eine erhoehte familiaere Haeufung und chronisch depressive Patienten sind durch ein erhoehtes Mass an Neurotizismus und dispositionalen negativen Affekt charakterisiert. Aktuelle Forschungen legen nahe, dass dieses erhoehte temperamentsbezogene Risiko mit verstaerkten Aufmerksamkeitsreaktionen auf Fehler und Diskrepanzen in Form eines verstaerkten ereigniskorrelierten Potentials im EEG, der sognenannten error-relate negativity (ERN), einhergeht. Das vorgeschlagene Projekt basiert auf der Annahme, dass dieses Phaenomen eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung aufrechterhaltender kognitive Prozesse spielt. Es soll gezeigt werden, a) dass erhoehte Reaktionen auf Fehler und Diskrepanzen charakteristisch fuer chronische Lebenszeitverlaeufe sind, b) dass sie mit erhoehten Tendenzen zur Rumination einhergehen, einem Prozess dem zentrale Bedeutung bei der Aufrechterhaltung depressiver Symptome zugesprochen wird, und c) dass mentales Training in Form von Achtsamkeitsmeditation diese erhoehte Reaktivitaet und damit einhergehende erhoehte Ruminationsneigungen erfolgreich reduzieren kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung