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Am Tatort: Städtische Eigenlogik im Medium zeitgenössischer Kriminalliteratur
Antragstellerin
Professorin Dr. Julika Griem
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195259993
Das Projekt stellt sich die die Aufgabe, die Ausprägung eigenlogischer Strukturen im Bereich der literarischen Repräsentation von Städten zu analysieren. Am Beispiel von Kriminalromanen wird untersucht, ob und wie die literarischen Inszenierungen städtischer Lebenswelten auf das Reservoir der präreflexiven Einstellungen zurückzuführen sind, die Städte zu eigenlogisch verfassten Sinnzusammenhängen machen.Aufgrund ihrer serialisierten Formate bietet Kriminalliteratur ein hierfür besonders geeignetes Material: Mit Serien, in denen Städte über mehrere Romane hinweg und oft in Form von Städtekonkurrenzen in Szene gesetzt werden, lassen sich Reproduktionslogik und relationale Qualität ortsspezifischer Strukturelemente im Medium „Literatur“ erforschen. Zudem floriert das Subgenre des Stadtkrimis: Zurzeit sind mehr als 20 Dortmund- und 40 Birmingham-Krimis greifbar; Frankfurt am Main und Glasgow bilden den prägnant inszenierten Schauplatz von jeweils mindestens 60 Kriminalromanen; Leserdiskussionen im Internet bieten Einblick in lokale Identifikationsbedürfnisse; Städte erkennen, dass sich mit Bestsellern Standortwerbung betreiben lässt.Als wirkungsmächtige Gesellschaftsromane, die auf spannende Weise Wissen vermitteln, können Stadtkrimis explizieren, was ihre urbanen Schauplätze zu jeweils spezifischen Handlungsräumen und Erfahrungswelten macht: Hier werden nicht nur gattungstypische Schemata variiert, sondern es kristallisiert sich auch ortsspezifische Sinnproduktion in Form unterscheidbarer Praktiken der Imagination und des Erzählens heraus.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen