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Liturgie zwischen Restauration und Erneuerung im Spiegel kirchlicher Presse
Antragstellerin
Dr. Nadine Monika Baumann
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung in 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195468720
In mehr als 20 deutschsprachigen Diözesen werden seit Mitte des 19. Jahrhunderts pastoraltheologischeZeitschriften gedruckt. Die vorliegende Studie nimmt am Beispiel des Münsterischen Pastoralblattes (1863-1923) eine quellenkritische Analyse dieses Genre vor. Die Beobachtungen weisen das Periodikum als authentisches Zeugnis der Liturgiegeschichte aus, das Einblicke in die jüngere Geschichte der Liturgiepastoral des Bistums Münster in einer Zeit kirchlicher und gesellschaftlicher Umbrüche gibt und Facetten der tatsächlichen historischen Liturgie- und Pastoralpraxis aufzeigt. Das vorliegende Werk ist insofem von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, als bisher keine der zahlreich erscheinenden diözesanen Zeitschriften unter dieser Fragestellung näher untersucht worden ist. Unter Einbeziehung ergänzender Daten aus gemeindlichen Kirchenbüchern, die ebenfalls in bisherigen Untersuchungen in dem hier vorliegenden Kontext nicht zur Bewertung hinzugezogen wurden, liegt eine teilkirchliche Studie vor, die das Bild der liturgiegeschichtlichen Forschung vervollständigt. Dies geschieht insbesondere mit Blick auf die Romanisierung der liturgischen Riten, die Sakramente der Taufe, Firmung und Ersteucharistie sowie die Kommunionpraxis, eucharistische Frömmigkeit und das Verständnis der participatio. Die neuen Einblicke, die die Studie zur gottesdienstlichen Wirklichkeit in der Diözese Münster gibt, sind zudem von besonderem Interesse, da das Bistum fur die Forschung der Liturgie- und Kirchengeschichte ein erstrangiges Untersuchungsobjekt darstellt. Münster gehört zu den wenigen Bistümern, die noch bis in das 19. Jh. an einer diözesan angepassten Eigenliturgie festhalten können. 300 Jahre zuvor setzt mit dem Konzil von Trient eine Vereinheitlichung der Liturgie im lateinischen Ritus ein, wovon jene Ortskirchen ausgenommen sind, deren in den liturgischen Büchern fixierte Liturgie älter als 200 Jahre ist.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
