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Examination of cross-linguistic intervention effects of phonological awareness intervention on literacy skills in German-English bilingual children

Antragstellerin Dr. Naomi Katharina Zens
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195646855
 
Ziel dieser Studie ist, die Effekte phonologischer Bewusstheitstherapie für bilinguale Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche zu untersuchen. Über 30% der Kinder in Deutschland unter 10 Jahren haben einen Migrationshintergrund und lernen demnach mindestens zwei Sprachen. Wie jedoch in den PISA Studien belegt wurde, erreichten über 40% der Kinder mit Migrationshintergrund nicht die Kompetenzstufe 1 im Lesen und wurden demnach als Risikogruppe eingestuft.Die Lese- und Rechtschreibentwicklung monolingualer Kinder ist ausführlich erforscht und effektive Therapiemethoden zur Behandlung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten wurden entwickelt. Jedoch gibt es bis heute nur wenige Studien, die Effektivität dieser Therapieansätze für bilinguale Kinder untersuchen und soweit können keine direkten klinischen Schussfolgerungen abgeleitet werden.Diese empirische Studie untersucht, ob ein Therapieansatz, der sich als signifikant effektiv zur Behandlung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten bei monolingualen Kindern erwiesen hat, sich in ähnlicher Weise auf bilinguale Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche verhält. Im Speziellen soll untersucht werden, ob eine phonologische Bewusstheitstherapie nicht nur die Lese- Rechtschreibschwierigkeiten in der unterrichteten Sprache verbessert, sondern auch sprachenübergreifend wirkt. Phonologische Bewusstheit ist das explizite Wissen, dass Sprache in Laute zergliedert werden kann und ist einer der wichtigsten Fähigkeiten zum Erwerb der Schriftsprache.Um die Wirksamkeit und die sprachenübergreifenden Effekte dieses Therapieansatzes zu evaluieren, soll eine empirische Studie mit einem randomisierten kontrollierten Versuch durchgeführt werden. Dafür werden bilinguale Kinder mit Lese- Rechtschreibschwierigkeiten in beiden Sprachen an einer Reihe von sprachlichen und schriftsprachlichen Tests geprüft. Alle Kinder erhalten daraufhin ein Therapieprogramm zur Verbesserung der phonologischen Bewusstheit und werden anschließend wieder mit den gleichen Tests untersucht. Zur Evaluation der Therapieeffektivität und sprachübergreifender Therapieeffekte werden die Resultate der Vor- und Nachtests beider Sprachen verglichen.Dies ist eine der ersten Studien, die die Effekte einer Therapie zur Verbesserung der Lese-Rechtschreibfähigkeiten deutscher bilingualer Kinder untersucht. Die Ergebnisse dieser Interventionsstudie liefern uns grundlegendes theoretisches und praktisches Wissen, wie bilinguale Kinder unterstützt werden können um Leseschwierigkeiten zu vermeiden. Diese Studie richtet sich nach dem Sonderforschungsbereich 538 (Mehrsprachigkeit). Des Weiteren setzt sich diese Studie eines der Hauptziele des Perspektivenpapiers ‚Wissenschaft im öffentlichen Raum’ zum Ziel, das die Entwicklung von Konzepten zur Förderung bildungsbenachteiligter Gruppen anstrebt.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien
 
 

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