Project Details
Die Entstehung öffentlicher Geldmärkte durch individuelle Verträge seit dem 15. Jhdt., räumliche Reichweite, soziale Stellung der Geldgeber
Applicant
Professor Dr. Bernd Fuhrmann
Subject Area
Economic and Social History
Term
from 2011 to 2014
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 196332712
Ausgehend von eigenen Vorstudien zu Nürnberg zielt das Vorhaben auf die Entwicklung eines kommunalen Geldmarktes seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert und betritt damit für das Reich Neuland. Beendet wurde die jahrzehntelang geübte Praxis, Rentenkäufer, welche bei der Stadtkasse Geld anlegten, zu gleichen Bedingungen in abgelöste Kreditverträge eintreten zu lassen. Nunmehr finden sich als administrative Innovation individualisierte Verträge mit unterschiedlichen Konditionen, so dass sich von einer Entwicklung zum Geldmarkt sprechen lässt, bei dem Angebot und Nachfrage die Preise mitbestimmten. Auch die Herkunft und die soziale Verortung der Rentenkäufer gilt es in den Blick zu nehmen, und neben städtischen Einwohnern stammten diese nach den ersten Eindrücken vornehmlich aus den östlich und südöstlich gelegenen Regionen. Die Beziehungen in den Westen, in erster Linie Frankfurt/Main und Köln, dürften nur schwach ausgebildet gewesen sein. Vermutlich nutzte Nürnberg sowie auswärtige Anleger die Netzwerke der Fernhändler. Mit der Frage nach den Gläubigern stellt sich die nach der Anlage von quasi mündelsicherem Versorgungskapital für Ehefrauen bzw. Witwen und Kinder. Neben Nürnberg müssen dann weitere Städte in die Untersuchung einbezogen werden, um analoge oder verschiedenartige Entwicklungen erkennen zu können.
DFG Programme
Research Grants
