Detailseite
Projekt Druckansicht

Methoden der optischen Erkundung des Innenohrs und bildbasierten Regelung der Elektrodeninsertion bei der perkutanen Cochlea-Implantation

Fachliche Zuordnung Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196658280
 
Im Rahmen der Cochlea-Implantation wird zur (Wieder-)Herstellung des Gehörs ein Elektrodenträger im Innenohr platziert. Gängige Meinung vieler Chirurgen ist es, dass die Endlage dieses Elektrodenträgers und richtige Insertionstiefe innerhalb der Innenohrschnecke eine entscheidende Rolle für die Güte der (Wieder-)Herstellung des Gehörs spielt und darüber entscheidet, ob die Operation erfolgreich war. Die Frage ist, wie kann die richtige Endlage des Elektrodenträgers und das atraumatische Herumwinden innerhalb der Cochlea garantiert werden? Ich möchte während meines Stipendiums Methoden erarbeiten, die genau dies in der Zukunft ermöglichen sollen. Die Vision ist, einen kleinen Kamerachip in die Spitze des Elektrodenträgers zu integrieren und das Implantat mittels bildbasierter Regelung in dem entscheidenden Teil der membranös ausgekleideten Innenohrschnecke (Scala tympani) korrekt navigieren und platzieren zu können. Durch fortschreitende Miniaturisierung wird die Integration eines Kamerachips in den Elektrodenträger bald möglich sein; wichtig ist deshalb das Erarbeiten der hier beantragten Methoden, um schnellstmöglich tauben oder ertaubten Menschen die bestmögliche medizinische Versorgung zu garantieren. Um in der Cochlea eine automatische kamerabasierte Positionierung des Elektrodenträgers zu ermöglichen, muss zunächst ein Model der Innenansicht der Cochlea (Scala tympani) erstellt werden, damit später der bildbasierte Abgleich zwischen Soll- und Ist-Position (Regelung) erfolgen kann. Ein solches mit Texturen versehenes Computermodell der Innenansicht bzw. Strukturen der Cochlea ist bisher weltweit nicht existent und ist deshalb von besonderem Forschungsinteresse. Die Extraktion von Bildmerkmalen und die darauf aufbauenden Regelalgorithmen werden danach in dem virtuellen Modell trainiert. Innerhalb des Stipendiums werden die entwickelten Methoden evaluiert und mit Ergebnissen aus Versuchen mit den kleinsten zu erwerbenden Endoskopen bzw. Kamerachips verglichen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung