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Kontinuierliche versus diskrete Modellierung des Rekognitions- und Quellengedächtnisses

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196910058
 
In einer aktuellen Kontroverse in hochrangigen Publikationsorganen streitet man über die Angemessenheit verschiedener Modellklassen für Gedächtnisprozesse. Vertreter kontinuierlicher Modelle wie der (multivariaten) Signalentdeckungstheorie haben mehrfach postuliert, dass Modelle mit der Annahme diskreter Gedächtniszustände (z.B. das Zwei-Hochschwellen-Modell und darauf aufbauende multinomiale Modelle) überholt und empirisch widerlegt seien. Vorarbeiten haben aber gezeigt, dass (1.) die angeführten Argumente methodologisch fehlerhaft sind, dass (2.) adäquate empirische Prüfungen einen mindestens vergleichbaren Erfolg diskreter Modelle zeigen und dass (3.) aus beiden Modellklassen abgeleitete Gedächtnismaße nahezu identische Qualitäten aufweisen. In einer von drei geplanten Experimentalserien wird erstmals die Verteilungsform der in der Signalentdeckungstheorie postulierten kontinuierlichen Zufallsvariablen mit Hilfe der Tukey-Lambda-Verteilung exploriert, um die Ursachen der Konvergenz beider Modellklassen zu erhellen. In einem weiteren Experimentalstrang wird ein für Konfidenzratings erweitertes Schwellenmodell konstruktvalidiert. In einem dritten Experimentalstrang soll die bisher größte empirische Herausforderung diskreter Modelle des Quellengedächtnisses als mögliches experimentelles Artefakt entlarvt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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