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Individuelle Unterschiede im Lernen und Erkennen von Gesichtern
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 197659409
Die Fähigkeit, die Identität von Gesichtern zu erkennen, ist von enormer sozialer Bedeutung. Während Menschen lange generell als Experten im Erkennen von Gesichtern galten, rücken zunehmend individuelle Unterschiede in dieser Fähigkeit ins Blickfeld der Wissenschaft. Neben Variationen in der normalen Population wurden auch Extremgruppen beschrieben: Während „super-recognizers“ vorgeblich niemals ein Gesicht vergessen, können Personen mit Prosopagnosie nicht einmal die Gesichter engster Familienangehöriger wiedererkennen. Die individuellen Unterschiede in der Gesichtererkennung zugrundeliegenden Mechanismen sind aber noch wenig verstanden. Unklar ist etwa, ob gute und schlechte Gesichtererkenner ihr Augenmerk auf unterschiedliche Arten von Information in Gesichtern richten. In den geplanten Experimenten sollen Verhaltensmaße, ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) und Blickbewegungen erfasst werden. Wir untersuchen Unterschiede bei guten und schlechten Gesichtererkennern in der Nutzung a) distinkter Forminformation (E1), b) konfiguraler vs. merkmalsbasierter Information (E2), c) internaler vs. externaler Gesichtsmerkmale (E3a, b), sowie d) form- vs. texturbasierter Information (E4). beim Gesichterlernen. Aus den Studien können sowohl substantielle Erkenntnisse für das individuelle Lernen von Gesichtern, als auch Impulse für Rehabilitationsmaßnahmen bei Störungen der Gesichtererkennung erwartet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen