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Analytik eluierbarer Substanzen aus Zahnrestaurationsmaterialien zur Auswahl optimaler Materialen für Patienten mit Unverträglichkeiten gegenüber diese Substanzen

Subject Area Dentistry, Oral Surgery
Term from 2011 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 198147309
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Ziel der Arbeit war die qualitative und die quantitative Ermittlung der Freisetzung von Inhaltsstoffen aus dentalen Materialien. Dazu wurden Messverfahren basierend auf der Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS), Liquidchromatografie Massenspektrometrie (LC-MS) und Solid-Phase-Micro-Extraction (SPME)-Fasern weiter entwickelt und verfeinert. Die Verbesserungen reichen von der Entwicklung und Verwendung neuer Analysenmaterialien bis hin zur automatischen PC-gesteuerten Probenanalytik. Mit einigen Messverfahren konnten die Nachweisgrenzen sogar unter 1 ppb verwirklicht werden. Der Spitzenwert in der Luftmessung in Zahnarztpraxen lag bei EGDMA bei 0,19 mg/m3, bei HEMA bei 0,05 mg/m3 und bei TEGDMA bei 0,04 mg/m3 Aufgrund dieser niedrigen Konzentrationen ist die Wahrscheinlichkeit einer Gesundheitsgefährdung Exponierter durch diese Substanzen gering. Die Zunahme von Atemwegserkrankungen durch Methacrylate in Dentalberufen legt allerdings eine Sensibilisierung durch ein oder mehrere Methacrylate am Arbeitsplatz nahe, wobei wegen der hohen Konzentration (bei MMA 30 mg/m3) das stärkste Potential/Risiko von MMA ausgehen dürfte. Bei den zahlreichen Untersuchungen zu den Freisetzungen von Inhaltsstoffen aus kunststoffbasierten Zahnmaterialien zeigte sich, dass sowohl im methanolischen als auch im wässrigen Eluat nahezu bei allen Materialien (Ko)Monomere wie HEMA, TEGDMA, BisGMA u.v.a detektiert werden können. Ebenso konnten zahlreiche Additive wie BHT, DMABEE, CQ u.v.a. detektiert werden. Dabei war die Freisetzung von Inhaltsstoffen in diesen kunststoff-basierten Materialien in den ersten Tagen (bis zu 3 Tagen) immer am größten. Dann wurden die Freisetzungsraten wieder reduziert. Nur bei wenigen Ausnahmen (z.B. bei BisPhenolA) konnte erst nach 90 Tagen eine gesteigerte Freisetzung beobachtet werden. In dem bearbeiteten DFG-Projekt konnte die Freisetzung von Inhaltsstoffen aus Komposits, Bulk-Materialien, Adhäsiven, Zementen, prothetischen Materialien und Wurzelkanalfüllmaterialien qualifiziert und quantifiziert werden. Patienten sollten kein Zahnmaterial appliziert bekommen, aus dem Inhaltsstoffe freigesetzt werden können, gegen die sie allergisch reagieren. Über die gewonnen Erkenntnisse dieser Freisetzungen von Inhaltsstoffen aus kunststoff-basierten Zahnmaterialien können nach einer allergologischen Testung dieser freigesetzten Substanzen bei Patienten deshalb das verträglichste Zahnmaterial vor einer Zahnrestauration ausgewählt werden. Dieses DFG-Projekt liefert somit einen entscheidenden Beitrag für die Hilfe betroffener Patienten, die kunststoff-basierte Zahnmaterialien nicht vertragen.

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