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GRK 1808: Ambiguität: Produktion und Rezeption
Fachliche Zuordnung
Sprachwissenschaften
Literaturwissenschaft
Theologie
Literaturwissenschaft
Theologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198647426
Ambiguität, verstanden als Doppel- oder Mehrdeutigkeit, ist ein charakteristisches Merkmal von Sprache und Kommunikation. Sie ist im Alltagsdiskurs genauso anzutreffen wie in komplexen Texten. Demgemäß ist Ambiguität zentral für die Linguistik und für alle Disziplinen, die sich mit sprachlichen Äußerungen befassen. Ihre Ansätze sind erstmals in diesem GRK zusammengeführt worden, um zu verstehen, warum Kommunikation trotz oder sogar aufgrund von Mehrdeutigkeit gelingt, warum sie deshalb aber auch scheitern kann und welche Effekte durch Ambiguität ausgelöst werden. In der zweiten Förderperiode sollen neue Erkenntnisse insbesondere hinsichtlich der kognitiven Modellierung von Ambiguitätsprozessen, der Schnittstellen von Ambiguität mit verwandten Phänomenen und der Relevanz von Ambiguität gewonnen werden. Das Programm beruht auf der Annahme, dass die Produktion und Rezeption von Ambiguität ebenso wie ihr strategisches und nicht-strategisches Vorkommen nur verstanden werden können, wenn untersucht wird, wie diese Aspekte in den Prozessen der Ambiguitätsauslösung und -auflösung interagieren. Es ist zu zeigen, dass durch interdisziplinäre Kooperation neue Erkenntnisse hinsichtlich der Produktion und Rezeption, der Auslösung und Auflösung von Ambiguität gewonnen werden können. Dieses Ziel wird in der Überzeugung verfolgt, dass Ambiguität ein geeignetes Paradigma für die Zusammenarbeit sprachbezogener Fächer darstellt. Das Forschungsprogramm verbindet die Untersuchung des sprachlichen Systems in der Linguistik mit der Untersuchung jener Diskurse, die den Gegenstand der anderen Disziplinen bilden. Dies führt zu innovativen Ansätzen: Aus linguistischer Perspektive führt die Erweiterung der Textgrundlage und die Berücksichtigung möglicher Strategien zu Herausforderungen hinsichtlich der Repräsentation von Ambiguität; aus der Sicht der anderen Fächer gilt es, die Rolle sprachlicher Strukturen für die Interpretation von Ambiguität nutzbar zu machen.Das Qualifizierungskonzept orientiert sich an drei Zielen: (1) Erfolgreicher und zügiger Abschluss der Dissertationen durch intensive interdisziplinäre Teambetreuung und konstante Evaluation, (2) internationales Niveau der Forschung sowie (3) konkreter Ertrag der interdisziplinären Zusammenarbeit. Zu diesem Zweck verbindet das Studienprogramm die Perspektive des Gesamtkollegs mit projektorientierter Arbeit und überfachlichen Qualifikationen. Externe und internationale Projekt- und Kooperationspartner sind ebenso integriert wie ein Praxisverbund. Auch dadurch soll die Verbindung zur Berufspraxis gestärkt werden. Die fortlaufende Evaluation aller Fördermaßnahmen ist fester Bestandteil des GRK.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Eberhard Karls Universität Tübingen
Sprecher
Professor Dr. Matthias Bauer
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Martin Butz; Professor Dr. Wolfgang Forster; Professor Dr. Robert Kirstein; Professor Dr. Joachim Knape; Professor Dr. Christof Landmesser; Professor Dr. Jürgen Leonhardt; Professorin Dr. Claudia Maienborn; Professorin Dr. Sandra Richter; Professor Dr. Thomas Sattig; Professorin Dr. Britta Stolterfoht; Professorin Dr. Susanne Winkler; Professorin Dr. Esme Winter-Froemel; Professor Dr. René Ziegler; Professorin Dr. Angelika Zirker