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Synthese rigider Spinsonden und anderer chemischer Werkzeuge zur Untersuchung von RNA-Strukturen (A04)
Fachliche Zuordnung
Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161793742
Das Ziel dieses Projekts ist die Einführung von starren Spinsonden in RNA mittleren und hohen Molekulargewichts, um die Methode der PELDOR-Spektroskopie unter physiologischen Bedingungen und sogar in Zellen anwenden zu können. PELDOR ist eine hochentwickelte EPR-Technik, die seit kurzem erfolgreich zur Bestimmung von Distanzen in gefalteter RNA angewendet werden kann. Allerdings müssen die Experimente bei Verwendung nicht-starrer Spinsonden in gefrorenen Lösungen bei sehr tiefen Temperaturen durchgeführt werden. Der Einbau von rigiden Spinsonden in kompakte RNA-Strukturen mit einem Molekulargewicht von mehr als 20 kDa sollte es erlauben, die lokale Dynamik soweit einzuschränken, dass auch Experimente in Lösung durchgeführt werden können. Die Erhöhung der sterischen Hinderung um die Nitroxideinheit sollte die Spinsonde zusätzlich vor den reduzierenden Bedingungen im Zytosol schützen. Auf der anderen Seite kann der sterische Einfluß der Spinsonden dazu führen, dass konformationelle Gleichgewichte gestört oder gar die Bildung von Sekundärstrukturelementen verhindert werden. Deshalb ist es unabdingbar, dass die PELDOR-Experimente zusätzlich durch Methoden zur Kartierung von Sekundärstrukturen validiert werden. Eine solche Validierung stellen die Verfahren des “inline probing” und der “SHAPE”-Chemie dar; Methoden, die auch für andere Projekte von großer Bedeutung sind. Deshalb ist eine Reihe von Kooperationen zur Strukturuntersuchung und zur Identifizierung von RNA-Bindungspartnern vorgesehen. Auch die Einführung von Ligationstechniken wird dabei eine wichtige Rolle spielen.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Teilprojekt zu
SFB 902:
Molekulare Mechanismen der RNA-basierten Regulation
Antragstellende Institution
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Teilprojektleiter
Professor Dr. Michael Göbel