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Principe sovrano oder civitax imperialis? Die Republik Genua und das Alte Reich in der Frühen Neuzeit (1556-1797)
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Schnettger
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19924473
Einer der wichtigsten außenpolitischen Bezugspunkte der frühneuzeitlichen Republik Genua außerhalb der italienischen Halbinsel war der Kaiserhof. Die Studie arbeitet das kaiserlichgenuesische Verhältnis umfassend auf und konzentriert sich dabei auf die Aspekte der Reichspolitik im engeren Sinne, wie Reichslehnswesen, Reichszeremoniell und Reichsgerichtsbarkeit. Es wird deutlich, eine wie zentrale Bedeutung die Beziehungen zum Reichsoberhaupt für Genua besaßen, dass aber auch für den Kaiser und zumindest gelegentlich selbst die Reichsstände das Verhältnis zur Republik ein durchaus ernstgenommenes Thema darstellte. Eine besondere Brisanz lag darin, dass Kaiser und Reich bis zum Ende an dem Anspruch festhielten, Genua sei als Vasall und civitas imperials dem Reich unterworfen, die Republik jedoch seit dem 17. Jahrhundert als Principe sovrano die volle Souveränität beanspruchte und alle Oberhoheitsansprüche zurückwies. Über das Fallbeispiel Genua hinaus leistet die Studie nicht nur einen Beitrag zur Geschichte Reichsitaliens, sondern auch zur allgemeinen Geschichte des Alten Reichs, indem sie bislang vernachlässigte Aspekte der Reichsverfassung aufarbeitet. Nicht zuletzt trägt sie der Forderung Rechnung, die Geschichte des Imperium romano-germanicum stärker in europäische Kontexte einzubinden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen