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Informationsstruktur in komplexen Sätzen - synchron und diachron: Erarbeitung eines diachronen Kontrastkorpus
Antragstellerin
Professorin Dr. Rosemarie Lühr
Fachliche Zuordnung
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung
Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 199843560
Ausgehend von Diskurskontexten wird der Beitrag, den die Informationsstruktur [= IS] zurVariabilität komplexer Sätze in den altindogermanischen Sprachen Altindisch, Avestisch,Hethitisch/Luwisch, Griechisch und Latein, also den ältesten Sprachen unseres Kulturkreises,leistet, synchron und diachron untersucht. Synchron geht es um: 1. Ist neben einer primärenInformationsstrukturierung zusätzlich eine sekundäre für den komplexen Satz vorhanden?Während die primäre Gliederung den gesamten Satz in Topik vs. Kommentar und Fokus vs.Hintergrund teilt, ruft die sekundäre eine zusätzliche Gliederung des Nebensatzes in Topik vs.Kommentar und Fokus vs. Hintergrund hervor. Welche der subordinierten finiten und infinitenStrukturen (z.B. Partizipial-, Infinitiv-, Supinkonstruktionen) haben eine solche sekundäreInformationsstrukturierung? Wie sind die Kodierungsstrategien hierfür im Satz? 2. DieInformation kann im komplexen Satz unterschiedlich gewichtet sein. Gewöhnlich befinden sichdie Hauptinformation im Matrixsatz und die Nebeninformation im Nebensatz. Da hier derKontext entscheidend ist, fragt sich, welche Kontextvariablen diese Art derInformationsgewichtung anzeigen. Diese können auch textsortenspezifisch sein. Dabei sindauch in geschriebenen Texten Hinweise auf prosodische Strukturen zu erwarten. Diachron zeigtder Vergleich von Texten aus unterschiedlichen Zeitstufen, welche Kovarianz von IS- undanderen Merkmalen bei komplexen Sätzen zu historischen Veränderungen und u.U.sprachübergreifenden Entwicklungstendenzen führt. Die performanzorientierte Analyse erfolgtfeinkörnig nach korpuslinguistischen Methoden. In der zweiten Projektphase werden spätereVertreter der indogermanischen Sprachen betrachtet und die Ergebnisse dieser Phase mitdenen aus der ersten Projektphase verglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozentin Dr. Susanne Zeilfelder