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Vertrautheitsbasiertes Wiedererkennen von Paarassoziationen

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2011 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 200101642
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Ziel dieses Projektes war es, die behavioralen und hirnelektrischen Korrelate des Erinnerns assoziierter Information näher zu spezifizieren. Mehrere bisherige neuropsychologische Arbeiten, als auch Tierstudien legen nahe, dass unterschiedliche mentale Repräsentationen dem Abruf assoziierter Information aus dem episodischen Gedächtnis zugrunde liegen. Von besonderer Bedeutung war die Frage, wie eine konzeptuell integrierte mentale Repräsentation arbiträrer Assoziationen erstellt werden kann um vertrautheitsbasiertes Wiedererkennen zu ermöglichen. Daher wurden zwei Fragenkomplexe näher untersucht. Zum einen wurde die Rolle verschiedener Enkodierungsstrategien bei gedächtniswirksamen Repräsentationen assoziierter Information versucht zu spezifizieren. Zum anderen wurde der Frage nach gegangen, ob eine wiederholte Darbietung arbiträrer Paarassoziationen zu einer konzeptuell integrierten mentalen Repräsentation führt, die vertrautheitsbasiertes Wiedererkennen assoziierter Information ermöglicht. Zusammengefasst belegen die hier erzielten Befunde, dass, entgegen bisherigen Annahmen arbiträre Assoziationen mehrerer Items unter bestimmten Voraussetzungen sehr wohl vertrautheitsbasiert wiedererkannt werden können. Übereinstimmend mit unserem Modell konnten wir zeigen, dass Enkodierbedingungen, die eine explizite Integration dieser arbiträren Assoziationen in ein konzeptionell semantisches Netzwerk vertrautheitsbasiertes Wiederkennen fördern kann. Allerdings konnten wir auch zeigen, dass solche Enkodierungsbedingungen den vertrautheitsbasierten Gedächtnisabruf nachteilig beeinflussen, wenn sie gleichzeitig zu einer verbesserten Rekollektionsleistung führen. Neben dieser explizierten Instruktion spielt auch Dekontextualisierung, d.h. die Wiederholung dieser arbiträren Assoziationen in verschiedenen Kontexten eine entscheidende Rolle. Nur wenn die Wiederholungen in verschiedenen Kontexten, in unseren Studien operationalisiert durch die Enkodierung in verschiedenen, über mehrere Tage verteilte Lernsitzungen, erfolgte, zeigte sich eine Dekontextualisierung und daraus folgend die elektrophysiologische Signatur vertrautheitsbasierten Wiedererkennens. Die hier vorgelegten Ergebnisse legen daher nahe, dass eine konzeptuell integrierte mentale Repräsentation eine wesentliche Voraussetzung für den vertrautheitsbasierten Gedächtnisabruf arbiträrer Assoziationen darstellt.

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