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Fragen im Diskurs

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200249622
 
In der neueren semantischen und formalpragmatischen Forschung spielen explizite und implizite Fragen eine immer größere Rolle: Erstens können Fragen zur formalen Repräsentation eines gesamten Diskurses dienen, zweitens wird die Bedeutung von Diskurspartikeln und informationsstrukturellen Markierern immer häufiger in Bezug auf Fragen expliziert, welche die entsprechende Äußerung beantwortet, und drittens werden fragensemantische Ansätze verstärkt zur Lösung von bisher ungelösten Problemen eingesetzt, wie z.B. die Projektionseigenschaften von Präsuppositionen und konventionellen Implikaturen sowie free choice-Effekte unter Disjunktion. Gleichwohl gibt es derzeit eine ganze Reihe von ungeklärten Fragen bezüglich der semantischen, syntaktischen und diskurspragmatischen Repräsentation von Fragen: Sind W-Fragen und die Antworten auf sie inhärent exhaustiv? Was ist die korrekte formale Repräsentation von Frage-Antwort Paradigmen? Wie verhalten sich overte Fragen zu impliziten Fragen im Diskurs? etc. Ziel des Projektes ist es, ausgewiesene Experten in den Bereichen Frage-Semantik, Diskursstruktur, Informationsstruktur und Semantik von Diskurspartikeln sowie Nachwuchswissenschaftler mit ersten Forschungserfahrungen auf diesen Gebieten zusammenzubringen, um so eine langfristige Forschungskooperation zu etablieren. Das allgemeine Ziel der Kooperation ist die Entwicklung einer einheitlichen formalen Modellierung der Rolle von expliziten und impliziten Fragen in der Interpretation natürlichsprachlicher Äußerungen. Darauf aufbauend sollen konkrete Analysen von – aus formaler Sicht – bis dato nicht hinreichend geklärten Phänomenen entwickelt werden. Ein konkretes Ziel besteht in der Herausgabe einer gemeinsamen Publikation, als Zeitschriftensonderband, welche einerseits den Erkenntnisgewinn aus der Zusammenarbeit einem breiteren Fachpublikum zugänglich macht, und andererseits gerade den Nachwuchswissenschaftlern ein Publikationsforum bietet. Darüber hinaus soll das Diskussionsforum als Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterführender gemeinsamer Projekte dienen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Beteiligte Person Professor Dr. Malte Zimmermann
 
 

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