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Messung der Wirkung moderner Tarife in elektronischen Fahrgeldmanagement-Systemen (EFM) auf das Mobilitätsverhalten der Menschen

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200342120
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Elektronische Verfahren bei Nutzungsentgelten im Bereich des öffentlichen Verkehrs wie dem elektronischen Fahrausweis sind wesentlicher Bestandteil für ein auch in Zukunft leistungsfähiges öffentliches Verkehrssystem. Mit der steigenden Zahl an elektronischen Fahrausweisen in Deutschland und den für ihre Funktion nötigen Hintergrundsysteme rückt der Fokus zunehmend auf die Tarifgestaltung, deren Möglichkeiten durch die Nutzung elektronischer Verfahren wesentlich erweiter wird. So ermöglichen elektronische Verfahren im Bereich der Nutzungsentgelte die automatische Erfassung der vom Nutzer in Anspruch genommenen Leistung. Dadurch entfällt der Zwang für den Nutzer, vor Fahrtbeginn eine für seine Zwecke passende Fahrtberechtigung zu erwerben. Der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln wird somit wesentlich erleichtert. Des Weiteren sind vereinfachende Methoden bei der Abrechnung aus Gründen der Praktikabilität nicht mehr zwingend. In bisherigen Systemen wird die Reiseweite häufig anhand von Flächenzonen (Waben) ermitteln. Dies führt zu Preisverwerfungen an diesen meist willkürlich definierten Grenzen. Elektronische Verfahren lassen hier eine Abrechnung nach gefahrenen Kilometern zu. In diesem Forschungsprojekt wurde die Wirkung elektronischer Verfahren bei der Tarifierung auf den Kunden anhand einer persönlichen Befragung untersucht. Hierzu wurden neuartige Parameter bei der Preisberechnung identifiziert und zu verschiedenen Tarifen kombiniert. Die Präferenzen für diese neuartigen Parameter wurden anhand einer Conjoint–Analyse ermittelt. Einige der untersuchten neuartigen Parameter wie die Bemessung der in Anspruch genommenen Leistung nach Luftlinienentfernung oder die Anwendung von zweiteiligen Tarifen werden vielfach präferiert. Andere Parameter wie die Tageszeit, die zu einer Auslastungssteuerung herangezogen werden kann, werden vielfach abgelehnt. Frauen und Männer zeigten hierbei häufig ein unterschiedliches Verhalten. Neben der Präferenz der verschiedenen Parameter bei elektronischen Tarifen wurde auch die Präferenz für Festpreise und die Gründe hierfür untersucht. Nach Zahlung eines einmaligen Preises ermöglichen Tarife mit Festpreis die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in einem festgelegten räumlichen Gebiet und in einem festgelegten zeitlichen Bereich ohne das bei der Nutzung weitere Kosten anfallen. Wie in anderen Dienstleistungsbereichen schon beobachtet, zeigen sich Kunden sehr affin gegenüber diesen Tarifen mit Festpreis obwohl sie die Gewinnschwelle häufig nicht erreichen. Mit Hilfe der Bewertung von Erklärungskonstrukten konnte gezeigt werden, dass der Hang zu Festpreisen hauptsächlich einem Wunsch nach einer Versicherung gegen unbekannte Kosten zugeschrieben werden kann. Daneben stellt sich auch eine Neigung zur Bequemlichkeit als signifikant dar, die die Probanden bei der Tarifwahl eher bei ihren vertrauten Entscheidungen belassen lässt.

 
 

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