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Kooperative Effekte in Zellmembran kontrollierten molekularen Oberflächenprozessen

Antragsteller Dr. Michael Rabe
Fachliche Zuordnung Biophysik
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200554952
 
Kooperative Effekte sorgen für eine gewisse Organisation wenn Biomoleküle auf biologische Grenzflächen treffen. Wenn es uns gelingt, den Einfluss kooperativer Effekte auf biologische Prozesse genauer zu entschlüsseln, werden wir besser in der Lage sein, die mikroskopischen Details des Lebens zu verstehen. In dem hier vorgestellten Projekt sollen verschiedene biologisch relevante Prozesse und Phänomene auf möglichst realistischen Modelmembranen erforscht werden. Im ersten Teilprojekt wird das kooperative Adsorptionsund Aggregationsverhalten von alpha-Synuclein untersucht, ein wichtiger Prozess, der im Frühstadium der Parkinson’schen Krankheit auftritt. Erste Experimente zu diesem Thema haben bereits ergeben, dass alpha-Synuclein Proteine bei Kontakt mit einer Grenzfläche bevorzugt nahe beieinander adsorbieren. Nun geht es darum, einen plausiblen Mechanismus zu finden, der erklären kann wie dies zur Ausbildung von Protofibrillen und schließlich zu ausgereiften Amyloidstrukturen führt. Protofibrillen, die Vorstufe zu ausgereiften Amyloiden, werden nach dem aktuellen Stand der Forschung als die eigentlich neurotoxischen Spezies angesehen. Weiterhin ist geplant, die molekularen Vorgänge zu erkunden, die zur Virusinfektion einer Zelle führen. Dies wird mit Hilfe eines geeigneten Modelsystems erreicht, bestehend aus einer Lipidmembran mit darin enthaltenen Rezeptormolekülen und sogenannten virus-ähnlichen Partikeln, also nicht-infektiöse Nachahmungen eines Virus. In dem gastgebenden Institut wurden dazu bereits erste Untersuchungen gemacht, die nahe legen, dass die Ausbildung von Domänen innerhalb der Lipidmembran eine Vorraussetzung dafür ist, dass der Virus an einer Zelle binden kann. Diese Lipid-Domänen sind bewegliche, lokale Ansammlungen von Rezeptoren oder Liganden. Das Zusammenspiel zwischen Rezeptor-Ligand Wechselwirkungen und der Ausbildung von Domänen ist eine weitere Ausprägung kooperativer Effekte, die im Detail erklärt werden soll.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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