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Langzeiteffekte von Arbeitsbedingungen im mittleren Lebensalter auf die Gesundheit im höheren Lebensalter - vergleichende Untersuchung
Antragsteller
Privatdozent Dr. Morten Wahrendorf
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200855736
Neuere Forschungen unterstreichen die Bedeutung früherer Lebensphasen zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten im höheren Lebensalter, wobei sozial schwächer gestellte Personen in der Regel eine schlechtere Gesundheit aufweisen und früher in Rente gehen als besser gestellte. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt Langzeiteffekte von Arbeitsbedingungen im mittleren Lebensalter auf die Gesundheit und auf das Berentungsverhalten im höheren Lebensalter in 15 Ländern. Die Messung von Arbeitsbedingungen erfolgt mit Hilfe detaillierter Informationen zur individuellen Erwerbsbiographie und anhand von Modellen psychosozialer Arbeitsbelastungen (Anforderungs-Kontroll-Modell und Modell beruflicher Gratifikationskrisen). Zudem interessiert, inwiefern Zusammenhänge zwischen spezifischen Indikatoren der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik (z.B. Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik) und Arbeitsbedingungen im mittleren Lebensalter bestehen. Ebenso wird überprüft, inwieweit diese Indikatoren den Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit beeinflussen. Als Datenquelle dienen Längsschnittdaten aus drei Altersstudien mit Informationen von mehr als 50000 Männern und Frauen im Alter von 50 Jahren und älter: (1) Health and Retirement Study (HRS), (2) English Longitudinal Study on Ageing (ELSA), und (3) Survey of Health Ageing and Retirement in Europe (SHARE). Das Vorhaben wird im Rahmen eines zweijährigen Aufenthaltes am “International Centre for Lifecourse Studies in Health and Society (ICLS)” in London realisiert. Das ICLS bietet herausragende Expertise im Bereich der Lebenslaufforschung sowie der Analyse von Lebenslaufdaten. Die Ergebnisse des Vorhabens dürften dazu beitragen, gesundheitliche Ungleichheiten im höheren Lebensalter zu verringern sowie das Ausmaß an Frühberentungen zu begrenzen, indem Sie spezifische Hinweise auf wirksame Arbeits- und Sozialpolitische Maßnahmen zu geben vermögen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeberinnen / Gastgeber
Professorin Melanie Bartley; Professor David Blane