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Jenseits vom 'Kampf der Kulturen'. Eine diskursanalytische Untersuchung imaginativer Geographien von Eigenem und Anderem in transnationalen arabischen Printmedien

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200856473
 
Während sich eine Reihe von Studien mit der Rezeption „des Kampfes der Kulturen" in „westlichen" Medien beschäftigt, nimmt diese Arbeit eine alternative Perspektive ein: Sie untersucht die diskursive (Re)Produktion imaginativer Geographien in arabischen Medien am Beispiel der Tageszeitungen al-Hayat, al-Quds al-Arabi und Asharq Alawsat. Damit liefert sie einen Beitrag für eine gesellschaftskritische Geographie, die Raum für andere Perspektiven öffnen will, um eigene hegemoniale Denkmuster in Frage zu stellen. Auf Ansätze der Diskurstheorie, postkolonialen Identitätstheorie, Medientheorie und Translation Studies zurückgreifend wird ein poststrukturalistisches Konzept der imaginativen Geographien entwickelt. Es handelt sich demnach um kontingente, aber gesellschaftlich machtvolle diskursive Konstruktionen von Räumen des Eigenen und Anderen, die soziale Ordnungen herstellen und politische Praktiken legitimieren, etablieren und verfestigen. In den Medien haben sie vor allem die Funktion, Nachrichten und Medienereignisse zu rahmen, zu erklären und Orientierungsangebote für die Öffentlichkeit zu liefern. Dieses Konzept wird mithilfe textanalytischer Instrumente, die sich auf Texte in arabischer Sprache zielgerecht anwenden lassen, operationalisiert.. Dabei hilft die Denkfigur der Übersetzung nicht nur die sprachlichen Übersetzungsarbeiten, sondern das gesamte Forschungsdesign zu reflektieren. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass „der Kampf der Kulturen“ in den untersuchten Medien weder als_ realistisches Zukunftsszenario auftaucht, noch ähnliche territoriale Identitätskonstruktionen mit umgekehrten Vorzeichen von Gut und Böse (re)produziert werden. Im Vordergrund stehen vielmehr imaginative Geographien einer scheinbar ausweglosen, postkolonialen Gegenwart, mithilfe derer die großen Medienereignisse in der Ära „des internationalen Kampfes gegen den Terrorismus" gerahmt werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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