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Phylogeny, functional morphology, and palaeoecology of basal Hippuritida (Bivalvia) from the Tithonian (Upper Jurassic) of central Europe.

Antragsteller Dr. Simon Schneider
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200940973
 
Diceratidae und Epidiceratidae sind sowohl sedimentologisch als auch phylogenetisch betrachtet hochinteressante Muscheln. Sie charakterisieren eine im Oberjura weit verbreitete Biofazies und stehen stammesgeschichtlich an der Basis der Ordnung Hippuritida. Die Kalke von Ernstbrunn (Niederösterreich) lieferten eine der umfangreichsten und best-erhaltenen Diceratenfaunen aus dem Tithon. Das beantragte Projekt soll auf der Basis dieses Materials und zusätzlicher Stücke aus den Kalken von Stramberk (CZ) offene Fragen hinsichtlich der Paläoökologie, Funktionsmorphologie und Phylogenie der Diceraten anhand quantitativer Daten beantworten. Zunächst soll die innerartliche Variabilität der Diceraten mittels einer Kombination von qualitativer Merkmalsanalyse, klassischer Morphometrie, Fourier-Umriss-Analyse, Landmark-Analyse, und dreidimensionaler Schalenmodellierung ermittelt werden, um ein modernes Artkonzept zu entwickeln. Anschließend werden auf dieser Grundlage unter Anwendung moderner Terminologie die basalen Hippuritida aus Ernstbrunn und Stramberk sorgfältig revidiert. Die Resultate daraus dienen dann dazu, die frühe Phylogenie der Hippuritida mittels einer kladistischen Analyse zu klären. Zusätzliche Daten von Material aus anderen Lokalitäten und anderen Zeitebenen werden erhoben, um zeitliche und regionale Aspekte zu trennen und palaeobiogeographische Muster aufzudecken. Die digitale Modellierung von Körper und Skelett der Rudisten, analysiert an Steinkernen und Schalen, ermöglicht die Ermittlung von Volumina, sowie eine Rekonstruktion des Weichkörpers und dessen Veränderung während der adaptiven Schaleneinrollung und Zementation. Schließlich sollen ein Überblick über die mit den Diceraten vorkommenden Biota und eine präzise Charakterisierung der Mikrofazies zur Erkenntnis und Beschreibung der genauen Lebensumstände der Diceraten führen. Es soll geklärt werden, welche Ökofaktoren die grundsätzliche Eignung eines Habitats für die Besiedlung mit Diceraten bedingen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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