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Kollektives Gedächtnis als Basis einer Identifikation mit Europa. Geschichtsbedeutung zwischen Globalisierung, Europäisierung, Renationalisierung und Hybridisierung

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172394079
 
Mit einer zunehmenden Vertiefung der europäischen Integration steigt nach Ansicht vieler Beobachter der Bedarf nach einer kollektiven europäischen Identität. In der Forschung werden gemeinsame Vergangenheitsdeutungen häufig als wichtiges Element einer kollektiven Identität genannt. Im Kontext der Entstehung nationalstaatlicher Identitäten spielten sie eine entscheidende Rolle. Im Zuge der zunehmenden europäischen und globalen Vernetzung der Nationalstaaten lässt sich nun fragen, ob und wie sich die nationalstaatsspezifischen Vergangenheitsdeutungen für multiple und transnationale Erinnerungen geöffnet haben. Das Projekt geht folgenden Forschungsfragen nach: 1. In welchem Maße sind die Bürger in vier Ländern West- und Osteuropas ihrem nationalen kollektiven Gedächtnis verhaftet, in welchem Maße haben sie europäische bzw. globale Geschichtsinterpretationen bzw. multiple Geschichtsinterpretationen aufgenommen? 2. In welchem Maße finden sich im „offiziellen“ nationalen Geschichtsverständnis Bezüge auf außernationale Ereignisse und inwiefern stimmt die Vergangenheitsdeutung der Bürger mit dem „offiziellen“ Geschichtsverständnis überein? 3. Welche Faktoren auf der Makro- bzw. Individualebene können die Öffnung eines nationalen kollektiven Gedächtnisses und die Entstehung eines europäischen/transnationalen Gedächtnisses erklären? 4. Schließlich soll erforscht werden, welche Effekte europäische Vergangenheitsdeutungen auf die Identifikation mit Europa und auf Einstellungen zur europäischen Integration haben. Empirische Grundlage der Untersuchung bilden in der ersten Projektphase Fokusgruppeninterviews in vier Ländern, für die mögliche zweite Phase ist eine standardisierte Befragung in den vier Ländern vorgesehen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Dr. David Glowsky
 
 

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