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SOX9 und XY-Geschlechtsumkehr

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200997661
 
Das SOX9-Gen spielt eine entscheidende Rolle für die Geschlechtsbestimmung beim Menschen. SOX9 wird durch das auf dem Y-Chromosom liegende testisdeterminierende Gen SRY angeschaltet und lenkt die Entwicklung der bei beiden Geschlechtern angelegten Gonadenanlage beim männlichen Embryo in Richtung Testis (Hoden). Mutationen im SOX9-Gen führen zu einem Skelettmißbildungssyndrom und gleichzeitig zu XY-Geschlechtsumkehr, d.h. es kommt trotz Vorliegen eines männlichen Chromosomensatzes zur Geburt eines Mädchens mit Ovar statt Testis. Das Vorhaben verfolgt zwei Ziele. Zum einen soll das regulatorische Element (Enhancer) identifiziert werden, über das SRY das SOX9-Gen beim Menschen anschaltet. Wir konnten bereits größere Deletionen in der Nähe des SOX9-Gens identifizieren, die ein solches Element enthalten müßen, da diese Deletionen nur zu XYGeschlechtsumkehr ohne Skelettfehlbildung führen. Kürzlich war gezeigt worden, daß das Ausschalten des ovarspezifischen Gens Foxl2 im adulten Ovar der Maus die Umwandlung (Transdifferenzierung) von Ovar- in Hodengewebe zur Folge hat, das Programm „Testis“ also permanent unterdrückt werden muß. Ziel des zweiten Teils des Vorhabens ist daher, Sox9, gleichzeitig mit Sox8, im adulten Hoden der Maus zu inaktivieren, um zu sehen, ob dies zur Transdifferenzierung von Hoden- in Ovargewebe führt, das Programm „Ovar“ somit ebenfalls permanent unterdrückt werden muß.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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