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Die 'Roma Instaurata' des Biondo Flavio (1392-1463). Kritische Edition und Kommentar

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201090947
 
Das Ziel dieses Projektes ist die Erstellung einer kritischen und von einem Kommentar begleiteten Edition der "Roma instaurata" des Humanisten Biondo Flavio. Diese Edition soll im Rahmen der Edizione Nazionale delle Opere di Biondo Flavio in Rom veröffentlicht werden. Parallel dazu, aber außerhalb der Projektarbeit, für die eine Förderung beantragt wird, wird eine zweisprachige Textausgabe in der I Tatti Renaissance Library (Cambridge, Mass./London: Harvard University Press) mit einer englischen Übersetzung von William McCuaig (Montreal) erscheinen. Die umfassende Erschließung dieses lateinischen Werkes dient dazu, (1) auf der Basis eines textkritisch gesicherten Textes die philologischen und archäologischen Erkenntnisse Biondos systematisch zu erfassen, (2) die Qualitäten und Defizite seiner antiquarischen Forschung im Kontext der Gelehrsamkeit seiner Zeit zu bestimmen sowie (3) die Tragweite dieser Schrift für die Entwicklung des römischen, kurial geprägten Humanismus im 15. Jahrhundert zu deuten. Diese drei Themenfelder werden demgemäß im Kommentar sowie in einer historisch-literarisch orientierten Einführung vertieft. Aufgrund der einschlägigen Literatur sowie einer vorläufigen Recensio der bekannten und unmittelbar verfügbaren Handschriften waren mein Mitarbeiter und ich eingangs der Auffassung gewesen, dass die korrigierenden Eingriffe in den Text der Roma instaurata des Codex Vaticanus Ottob. lat. 1279 auf Biondo Flavio zurückzuführen seien. Diese Modifikationen waren folglich als redaktionelle Eingriffe des Autors aufgefasst worden, und da sie auf die letzten Lebensjahre des Autors datiert werden (die Roma instaurata erschien 1446; der Codex wurde etwa 1460 abgefasst; Biondo starb 1463), schien es legitim, davon auszugehen, dass der Codex gleichsam die Ausgabe letzter Hand darstellte. Im Verlauf der Untersuchung sind allerdings neue Daten zutage gefördert worden, die dieser Hypothese in weiten Teilen widersprechen. Aus diesem Grund wurde eine umfangreiche Überprüfung notwendig, die uns zu einer unvorhersehbaren Aufarbeitung der gesamten handschriftlichen Tradition gezwungen und eine intensive textkritische und paläographische Analyse notwendig gemacht hat. Dieser zusätzliche Forschungsaufwand hat den ursprünglich vorgesehenen zeitlichen Rahmen für die constitutio textus (die Erstellung des kritischen Textes) erheblich erweitert. Zum aktuellen Zeitpunkt sind die stemmatischen Zusammenhänge der gesamten Textüberlieferung endgültig geklärt: Es wird folglich eine Verlängerung beantragt, um die constitutio textus sowie den Kommentar vollenden zu können (zum Ende des dreijährigen Bewilligungszeitraums werden diese Aufgaben erst für Buch I der Roma instaurata beendet sein) und um die gesamte Edition in jeder Hinsicht abzuschließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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