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Analyse der kooperativen und normativen Formbestimmtheit menschlicher Wahrnehmung in den Aspekten Phänomenologie, Modus ("joint attention", Perspektivität

Subject Area Theoretical Philosophy
Term from 2012 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 201093211
 
Der Mensch kann als Kooperationswesen charakterisiert werden. Es ist aber ein Missverständnis, dies lediglich als These über die Einbindung von Individuen der Art homo sapiens in soziokulturelle Bezüge aufzufassen, letztlich also als These über die „Außenverhältnisse“ von mit Blick auf ihre elementaren Fähigkeiten, etwa Wahrnehmung und Intentionalität, grundsätzlich biologisch bestimmten Individuen. Vielmehr betrifft dies den ganzen Menschen. Denn um in menschlichen Gemeinschaften mit anderen koordiniert oder gar kooperativ handeln zu können, muss das die Handlungen leitende Wahrnehmen sowohl zum besonderen kollektiven Modus als auch zu den besonderen normativen Erfordernissen dieses Handelns passen, also zu dem, was man die Erfüllungsbedingungen von Handlungen nennt. Wir schlagen daher eine radikale Blickwendung in der Wahrnehmungstheorie vor, und wollen den Begriff der (menschlichen) Wahrnehmung wesentlich kooperationstheoretisch konzipieren. Zentrales Ziel ist zu zeigen, dass und wie Handeln konstitutive Bedingung menschlicher Wahrnehmung sein kann und sein muss. Dabei geht es insbesondere darum, die kooperative und damit normative Formbestimmtheit der Phänomenologie menschlicher Wahrnehmungen und des besonderen Modus menschlichen Wahrnehmens, der Fähigkeit zur gemeinsamen Aufmerksamkeit, zu untersuchen, um auf dieser Grundlage u.a. Aussagen darüber treffen zu können, was es heißt, Wahrnehmungsperspektiven einnehmen, wechseln, abgleichen und konfrontieren zu können, was überhaupt verschiedene Wahrnehmungen zu Wahrnehmungen aus verschiedenen Perspektiven macht, und was alles eine Wahrnehmungsperspektive ausmacht bzw. bestimmt, mithin, was die Individuationsbedingungen bzw. –kriterien von Wahrnehmungsperspektiven sind.
DFG Programme Research Grants
 
 

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