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Indigen-christliche Eliten Asiens und Afrikas um 1900 im Spiegel ihrer Journale und Periodika. Muster kognitiver Interaktion und Frühformen transregionaler Vernetzung

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201138382
 
Ziel des Projektes ist die vergleichende Analyse von Journalen indigen-christlicher Eliten aus vier ausgewählten Regionen Asiens und Afrikas (Westafrika, Südafrika, Indien und den Philippinen) um das Jahr 1900 und die Erarbeitung von vier regionalen Teilmonographien, einer vergleichenden Gesamtstudie und einem Dokumentationsband, der die bearbeiteten Quellenbestände erschließt.Indigen-christliche Eliten spielten im christlichen Asien und Afrika dieser Zeit vielfach eine wichtige Rolle, die in der bisherigen – weitgehend missionsorientierten – Forschung nur punktuell zur Kenntnis genommen worden ist. Sie forderten kirchliche und politische Selbstbestimmung, schlossen sich zu überregionalen associations zusammen und kommunizierten u.a. über eigene Journale und Periodika. Als Initiatoren missionsunabhängiger Kirchen waren sie in Afrika und als Träger nationalkirchlicher Bestrebungen in Asien von großer Bedeutung.Anders als die im globalisierungshistorischen Diskurs zunehmend beachteten Missionszeitschriften sind die Journale indigen-christlicher Eliten bisher kaum erforscht worden. Sie bilden aber eine unverzichtbare Informationsquelle für die Debatten gebildeter einheimischer Christen („educated natives“) in den Kolonialgesellschaften der Zeit und sollen im Rahmen dieses Projekts teilweise erstmals erschlossen werden. Zugleich geben sie wichtige Hinweise auf die sich schrittweise entwickelnden transregionalen Kontakte dieser Eliten und die Ausbildung einer überregionalen indigenous public sphere. Was erfuhr etwa der indische Leser über das Experiment eines „afrikanischen Episkopats“ (S.A. Crowther) im heutigen Nigeria, und wieweit stimulierte die Nachricht vom Sieg des „orientalischen“ Japans über das „okzidentale“ Russland 1904/05 direkte Verbindungen asiatischer Christen? Um 1910 – auf dem Höhepunkt des europäischen Kolonialismus und missionarischer Präsenz in Übersee – waren diese Zeitschriften ein wichtiges Medium der beginnenden transregionalen (und transkontinentalen) Netzwerkbildung zwischen den indigen-christliche Eliten Asiens und Afrikas.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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