Multidimensionale Kompetenzmodelle in der beruflichen Bildung und damit verbundene Validitätsprobleme der Kompetenzmessung
Final Report Abstract
In diesem Projekt wurde bezogen auf den Ausbildungsberuf "Kfz-Mechatroniker" den Fragen nachgegangen (1) ob die Subdimensionen "Fachwissen" und die "Fähigkeit zur Anwendung des Fachwissens" im Bereich "Standardservice" empirisch unterscheidbare Kompetenzdimensionen darstellen, (2) ob der Zusammenhang des Fachwissens und der Fähigkeit zur Wissensanwendung während der Ausbildung abnimmt, was als Hinweis auf eine zunehmende Routinisierung gedeutet werden könnte, (3) wie eng die Assoziationen zwischen der kognitiv anspruchsvollen Fehlerdiagnoseleistung und den eher routiniert ausgeführten Serviceleistungen ausfallen, (4) ob sich im Verlauf des zweiten Ausbildungsjahres eine Ausdifferenzierung der Fachkompetenzstruktur vollzieht und sich am Ende des 2. Ausbildungsjahres ein mehrdimensionales Modell des Fachwissens (Dimensionen: "Service", "Motormanagement", "Beleuchtungsanlage") bestätigen lässt und (5) ob sich am Ende der Ausbildung, wie im Vorläuferprojekt, noch eine eindimensionale Fachwissensstruktur bestätigen lässt? Gestützt wurde die Annahme, dass sich die Subdimensionen Fachwissen und die Anwendung des Fachwissens im Service Bereich und der Fehlerdiagnose empirisch als je eigene Subdimensionen fachlicher Kompetenz erweisen, dass der Zusammenhang zwischen Fachwissen und Servicekompetenz im Ausbildungsverlauf schwächer wird, zwischen der Servicekompetenz und der Fehlerdiagnosekompetenz ein mittlerer Zusammenhang besteht, der allerdings bei Kontrolle des Fachwissens nahezu auf Null absinkt und dass sich am Ende des zweiten Ausbildungsjahres eine mehrdimensionale Struktur des Fachwissens beobachten lässt. D.h., das Fachwissen differenziert sich auch dimensional im Verlaufe der Ausbildung aus. Dieser Prozess der Ausdifferenzierung setzt allerdings, anders als zuvor unterstellt und empirisch gestützt, bereits im ersten Ausbildungsjahr ein. Einen wesentlichen Fortschritt erbrachte das Projekt auch bezogen auf die Reliabilität des Instruments zur Erfassung der Fehlerdiagnosekompetenz, für das gezeigt werden konnten, dass sich Teilkompetenzitems, die lediglich Ausschnitte des gesamten Fehlerdiagnoseprozesses abbilden, gemeinsam mit den komplexeren Aufgaben gemeinsam skalieren lassen.
Publications
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(2014). Modellierung und Entwicklung des fachsy-stematischen und handlungsbezogenen Fachwissens von Kfz-Mechatronikern. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 110, 549-574
Schmidt, T., Nickolaus, R. & Weber, W.
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(2014). Zeitökonomische und reliable Diagnostik berufli-cher Problemlösekompetenzen bei Auszubildenden zum Kfz-Mechatroniker. In S. Greiff, A. Kretzschmar & D. Leutner (Hrsg.), Problemlösen in der Pädagogischen Psycholo-gie,Zeitschrift für Pädagogische Psychologie.4, 167-179
Abele, S., Walker, F., Nickolaus, R.
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(2015). Kompetenz-zuschreibungen von Ausbildern – Analysen zur Güte von Ausbilderurteilen. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 111, H1, S. 125-136
Weber, W., Schmidt, T., Abele, S., Heilig, S., Sarnitz, A. &Nickolaus, R.
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(2016). Kompetenzstrukturen bei KFZ-Mechatronikern und die Erklärungskraft des Fachwissens für berufsfachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, Unterrichtswissenschaft, Heft 2, S. 114-130
Nickolaus, R., Behrendt, S. & Abele, S.
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Multidimensional competency Assessments and structures in VET. In: Leutner D., Fleischer J., Grünkorn J., Klieme E. (eds) Competence Assessment in Education. Methodology of Educational Measurement and Assessment. Springer, Cham, 2017, pp 183-202
Gschwendtner, T., Abele, S., Schmidt, T., Nickolaus, R.
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Struktur und Niveaus des Fachwissens von Kfz-Mechatronikern gegen Ende der formalen Ausbildung. Journal of Technical Education JOTED, 5,1, 2017
Behrendt, S., Abele, S.& Nickolaus, R.