Das Vorhaben nimmt eine der ältesten und elementarsten Fragen der Bildreflexion auf, nämlich die nach den Strukturen und Verfahren bildlicher Evidenzerzeugung. Es sieht seine besondere Bedeutung und aktuelle Relevanz darin, dass es diese Frage pointiert auf das ästhetische Profil dieser Evidenz ausrichtet. Dabei geht es von der Prämisse aus, dass bildliche Evidenzerzeugung eine ästhetische Grundkategorie darstellt, die einerseits Verfahren der Repräsentation von Wirklichkeit bezeichnet, dabei andererseits aber auch eine genuine visuelle Eigen- Präsenz hervorbringt, die außerhalb der Bilder nicht zu finden ist. Diese zweifache Bestimmung des Bildes – als Repräsentation und Präsenz – ist für das Projekt grundlegend, denn nur in der dialektischen Vermittlung dieser beiden Modalitäten kann die zentrale Bedeutung und Funktion von Bildern angemessen beschrieben werden. Vorrangiges Ziel des Projekts ist es deshalb, die verschiedenen historischen und systematischen Formen dieser Vermittlung aufzuzeigen.
DFG-Verfahren
Kolleg-Forschungsgruppen