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Interaktives Planungshandbuch für kompetenzzellenbasierte Produktionsnetze

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201493516
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Planung von Logistikstrukturen und Produktionsstätten in Netzwerken stellt eine wissensintensive Aufgabe dar, für die bisher keine prozessorientierte Unterstützung existierte. Prozessorientiert heißt in diesem Zusammenhang einerseits, dass vollständige Planungsprozesse handbuchartig beschrieben sind und somit gerade für unerfahrene Planer eine Unterstützungsleistung bieten. Andererseits ist jede Planung ein iterativer Prozess, in dem mindestens auf Ausschnitte früherer Planungen (Planungsbausteine) zurückgegriffen werden kann und sich auf dieser Basis interaktiv ein neuer Planungsprozess konfigurieren lässt. Im Gegensatz zu vorhandenen Methoden- und Werkzeugbeschreibungen stellt der prozessorientierte Ansatz damit eine Weiterentwicklung dar, die näher am tatsächlichen Planungsgeschehen verortet ist und hierbei durch den konzeptionellen Fokus auf Wiederverwendung von Planungsbausteinen einen erheblichen Zusatznutzen gegenüber der reinen Dokumentation oder den aggregierten Lessons Learned aus Planungsprojekten darstellt. Der konzeptionellen Argumentation folgend wurde mit dem Transferprojekt „Interaktives Planungshandbuch für kompetenzzellenbasierte Produktionsnetze“ auf Basis von MS SharePoint eine Umgebung geschaffen und prototypisch mit Planungsdaten echter Projekte angereichert, in der sich Planer mit Hilfe einer Bausteinbibliothek neue Planungsprozesse zusammenstellen können (Aspekt der Wiederverwendung) oder neue Planungsbausteine anlegen, um auf bisher ungelöste (Teil-)Probleme zu antworten. Zur intensiven Interaktion zwischen Nutzer und Handbuch entstanden Filter- und Dialogfunktionen in dem Softwareprototyp, die dem Nutzer ein schnelles Auffinden relevanter Planungsbausteine ermöglichen soll und die Anlage neuer Bausteine auf einen möglichst geringen Aufwand durch theoretisch abgesicherte und notwendige Angaben reduzierte. Die Evaluation des Prototypens erfolgte in einem zweistufigen Vorgehen beginnend mit einer standardisierten Laboruntersuchung, die v. a. auf Fragen der Gebrauchstauglichkeit hin ausgerichtet war. Durch die Auswertung von Protokollen des lauten Nachdenkens, Blickmessungen und standardisierten Interviews erfolgte die Anpassung der Softwareoberfläche. Zur Überprüfung der Anwendbarkeit im Industriekontext erfolgten intensive Expertengespräche entlang des Entwicklungsprozesses und abschließend bei einem Industrieworkshop. Zukünftige Arbeiten könnten den Einsatz semantischer Technologien und weiterer Werkzeuge der automatischen Auswertung von elektronischen Inhalten (z. B. Text Mining) vorsehen, um die Erstellung von Bausteinen weiter zu automatisieren. Andererseits erscheint eine offene Plattform für das Handbuch untersuchungswert, um im Abgleich mit wettbewerbsrelevantem Planungswissen ein niederschwelliges Angebot für kleine und mittelständische Unternehmen zu schaffen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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