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Dictionnaire étymologique des créoles francais d'Amérique (DECA)

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201738816
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit Hilfe der insgesamt vier Teilbände des Dictionnaire étymologique des créoles français d‘Amérique (DECA) wurde eine umfassende Datenbasis erschlossen, die einen wichtigen Beitrag zur romanistischen Grundlagenforschung leistet. Mit dem DECA wurde zum einen auf der Basis der vorhandenen Wörterbücher ein möglichst vollständiges lexikalisches Inventar der in Louisiana, Haiti, auf den Kleinen Antillen (Guadeloupe, Marie-Galante, Martinique, St. Lucia) und in Französisch-Guayana gesprochenen Kreolsprachen erstellt (ca. 21.150 Einträge). Zum anderen dokumentieren die etymologischen Kommentare die Herkunft, Entwicklung und Zusammensetzung des kreolischen Wortschatzes. Damit liefert das DECA auch wichtige Informationen zur Erforschung der Varietäten des Französischen in Übersee (v.a. des Regionalfranzösischen in der Karibik). Ein Vergleich der Daten der amerikanischen Kreols mit denen des Indischen Ozeans erlaubt neue Einsichten in das Inventar des „vocabulaire des îles“. Die Datenbasis hilft darüber hinaus bei der Lösung von Fragestellungen aus den Bereichen der diachronen Phonetik und Phonologie des Kreolischen und Regionalfranzösischen, bei diachronen Studien zur lexikalischen und kognitiven Semantik sowie bei der diachronen Untersuchung des Französischen der Kolonialzeit. So trägt das DECA zum Beispiel zur Klärung des Verhältnisses von „survivances“ vs. „innovations“ bei, da es sich gezeigt hat, dass viele vermeintliche kreolische Neubildungen bereits in älteren Sprachstufen des Französischen und/oder in regionalen Varietäten des Französischen belegt sind. Auch was die Theorien zur Entstehung von Kreolsprachen, genauer gesagt die vieldiskutierte Frage „Bruch oder Kontinuität“, anbetrifft, liefert das DECA eine neue Diskussionsgrundlage. Neben dem vierbändigen etymologischen Wörterbuch der französischen Kreolsprachen Amerikas wurde auch eine künftig online konsultierbare Datenbank konzipiert und programmiert. Diese beiden Medien bieten eine Vielzahl an Recherchemöglichkeiten zur diachronen Analyse des kreolischen Wortschatzes einerseits sowie zur Erfassung von Partikularfällen des lexikalischen Inventars der einzelnen Kreolsprachen und von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Varietäten andererseits. Erste Auswertungen haben ergeben, dass die Schnittmenge zwischen den peripheren Kreolsprachen in Louisiana und Guayana und den zentralen Kreolsprachen erstaunlich gering ist. Zudem gibt es in der zentralen Zone zwischen Haiti und den Kleinen Antillen weniger Übereinstimmungen als gedacht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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