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Gezielte Modulation visueller Reize zur Behandlung des Neglect-Syndroms nach Schlaganfall
Antragsteller
Privatdozent Dr. Björn Machner
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201783298
Patienten mit einem Schlaganfall der rechten Hirnhälfte leiden häufig unter einem Neglect-Syndrom. Diese Aufmerksamkeitsstörung führt zu einer schweren Vernachlässigung der linken Raumhälfte. Die resultierenden Beeinträchtigungen bei alltäglichen Verrichtungen machen den Neglect zu einem wesentlichen negativen prognostischen Faktor in der Schlaganfall-Rehabilitation. Als pathophysiologische Grundlage des Neglects wird ein inter-hemisphärisches Ungleichgewicht eines fronto-parietalen Aufmerksamkeitsnetzwerkes durch die Schädigung der rechten und Enthemmung der linken Hirnhälfte angenommen. Trotz vielversprechender therapeutischer Ansätze, diese Imbalance auf früher sensorischer Reizebene auszugleichen, gibt es bis heute keine etablierten Therapieverfahren für den Neglect. Dies ist vor allem der Kurzlebigkeit der Effekte, der eingeschränkten Anwendbarkeit in der breiten Patientenversorgung und fehlenden Translation auf die alltäglichen Aktivitäten der Patienten geschuldet. Ziel dieser Pilotstudie ist daher die Etablierung eines proof-of-principle für eine neuartige Neglect- Behandlung, die auf der Modulation visueller Eingangsreize durch einen Helligkeitsgradienten basiert. Überkommt der Computer-basierte, virtuelle Gradient in einer alltäglichen Suchsituation die Neglect- Symptome der Patienten, ist die Grundlage gelegt für die Erstellung eines realen optischen Hilfsmittels und dessen klinischer Prüfung im Rahmen einer multizentrischen Folgestudie.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen