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Neuro-Enhancement als pädagogische Herausforderung

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202040577
 
Die Einnahme von psychopharmazeutischen Medikamenten, die zur Behandlung von Depressionen, mentaler Defizite oder auch ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) entwickelt wurden, durch ‚Gesunde’ zur Konzentrations-, Leistungs- und Gedächtnissteigerung wirft vor allem ethische Fragen auf, die in den letzten 20 Jahren breit diskutiert wurden. Obwohl für Deutschland nur Schätzungen über die Verbreitung der Einnahme vorliegen (eine erste repräsentative Erhebung, deren Zwischenergebnisse zumindest eine hohe Bereitschaft signalisieren, läuft zur Zeit), verläuft die ethische Debatte nicht zuletzt auch entlang pädagogischer Fragen: inwieweit etwa Eltern ihren Kindern für die Schule oder vor Prüfung solche Mittel besorgen sollen oder dürfen. Die ethische Debatte, die neben den Fragen der Abgrenzung von Therapie und Enhancement auch Fragen der persönlichen Autonomie und Authentizität, der Selbstverwirklichung oder sozialen Gerechtigkeit berührt und die dies nicht zuletzt auch mit Bezug etwa auf das (schulisch relevante) Leistungsprinzip unternimmt, ist in der deutschen pädagogischen Wissenschaft bisher kaum anzutreffen. Die vorliegende Untersuchung beabsichtigt, über eine empirische Erhebung bei Schülern/Studierenden, Eltern und Lehrenden einerseits den aktuellen Diskurs in diesem Bereich zu erheben und darüber die Herausforderung für gängige pädagogische Selbstverständigungen zu verdeutlichen. Zum anderen soll eine Analyse des öffentlichen (wissenschaftlich-ethischen und medialen) Diskurses als eines Terrains erfolgen, auf dem hegemoniale (anthropologische und ethische) Auseinandersetzungen stattfinden, die für die gesellschaftliche Bestimmung des Pädagogischen nicht unerheblich sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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