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Das "Russische" im lettischen Kontext: Russische Identitätsbildungen in Lettland 1914 - 1940.

Antragsteller Professor Dr. Jan Kusber
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202222183
 
Wer sind die Russen in Lettland und was ist das Besondere an ihnen? Was bedeuten ‚Russischsein‘ und ‚russische Identität‘ im Kontext der Geschichte Lettlands? Diese Fragen stellen sich heute in Lettland Soziologen und Politiker, die sich mit den Integrationsproblemen beschäftigen, aber auch die russischsprachige Bevölkerung. Historisch betrachtet sind diese Fragen nicht neu und leiten sich nicht nur aus der unmittelbaren sowjetischen Vergangenheit Lettlands ab. Um sich der Antwort auf diese sehr aktuellen Fragen in der historischen Perspektive zu nähern, will sich das Forschungsvorhaben mit den Konstruktionen russischer Identitäten in Lettland in den sich ständig wandelnden politischen Konstellationen und lebensweltlichen Situationen in der Zeit zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und dem Ende des lettischen Staates 1940 beschäftigen, also jener Zeit, die nach der Zugehörigkeit des Territoriums Lettlands zum Russländischen Reich und vor der sukzessiven Inkorporation in die Sowjetunion für die lettische Nationsbildung enorm bedeutsam war und gegenwärtig den historischen Hauptbezugspunkt im öffentlichen Diskurs bildet. Für die russische Minderheit in Lettland ging es in dieser Zeit um eine Neuorientierung in veränderten machtpolitischen sowie lebensweltlichen Zusammenhängen. Um diese zu erfassen, soll die Rolle der russischen Schulen, Vereine sowie der russischen orthodoxen Kirche beim Prozess der Herausbildung russischer Identitäten in Lettland und bei der Konsolidierung der Russen als ethnische Gruppe untersucht und ausgewertet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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