Nubisches Sprachmaterial in hieroglyphischen und hieratischen Texten

• Antragstellerin: Professorin Dr. Karola Zibelius-Chen
• Fachliche Zuordnung: Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
• Förderung: Förderung in 2012
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202402832

Die vorliegende Untersuchung zum „nubischen". d. h. südlich des Alten Ägypten beheimateten Wortgutes in altägyptischen Texten stand im Zentrum der Forschungen des Teilprojektes A.3 des Sonderforschungsbereiches 389 ACACIA an der Universität Köln. Durch die Zusammenarbeit ägyptologischer und afrikanistischer Forschungsansätze bestand das Ziel darin, im Großraum Ägypten/Nordostafrika das Phänomen „Sprachkontakt" und seine besondere Bedeutung für die Rekonstruktion der Sprachgeschichte dieses Raumes zu untersuchen. Denn dieses Gebiet gilt seit prähistorischer Zeit als multiethnische Kontaktzone, in der es zu mannigfaltigem materiellen, kulturellen und sprachlichen Austausch zwischen den es bewohnenden Gruppen der sesshaften und nicht sesshaften Bevölkerung kam. Nachweise dieses Geschehens finden sich neben archäologischen Hinterlassenschaften vor allem in den altägyptischen Denkmälern in Bild und Text. Ihren Ausgang nahmen die Untersuchungen deshalb von thematisch relevanten altägyptischen Textquellen, aus denen nicht ägyptisches „nubisches" Wortgut isoliert, zusammengestellt und sowohl einer graphemischen, phonemischen und - soweit möglich - lexikalischen Analyse unterzogen wurde. Während das Material des Alten Reiches bis zur 2. Zwischenzeit von anderer Seite untersucht wurde, widmet sich die vorliegende Arbeit der Epoche von 1500 v.Chr. bis in die ptolemäisch-römische Zeit, soweit hieroglyphische oder hieratisch überlieferte Quellen betroffen sind. Die Arbeit versieht sich als ägyptologisch fundierte Grundlage für weitergehende afrikanistische Forschungen zur Sprachgeschichte des Raumes, aber auch für innerägyptologische Untersuchungen zur Graphemik und Phonemik des Ägyptischen (im Spiegel fremden Wortschatzes) wie auch als Beitrag zur Erforschung des Meroitischen und des historischen Bedja.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen