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Präzisionsvorhersagen für Streuprozesse an Hadron-Beschleunigern im Rahmen supersymmetrischer Erweiterungen des Standardmodells

Fachliche Zuordnung Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202890759
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nach der Entdeckung des Higgs-Bosons am CERN LHC liegt der Fokus aktueller Forschung in der Elementarteilchenphysik nun auf der Suche nach Physik jenseits des Standardmodells. Die zuverlässige Interpretation experimenteller Daten setzt präzise Vorhersagen im Rahmen charakteristischer Modelle neuer Physik voraus, wie zum Beispiel der minimal supersymmetrischen Erweiterung des Standardmodells, des MSSM. Ziel des Forschungsvorhabens war es daher, Präzisionsrechnungen für Streuprozesse durchzuführen, die von zentraler Bedeutung für die Suche nach supersymmetrischen (SUSY) Teilchen und eine spätere Bestimmung ihrer Parameter am LHC sind. Kern des Projekts war die Entwicklung flexibler Monte-Carlo-Programme zur realistischen Vorhersage experimentell zugänglicher Observablen unter Berücksichtigung von Strahlungseffekten. Konkret wurden im Rahmen des Projekts Korrekturen der nächstführenden Ordnung in der starken Wechselwirkung für die Paarproduktion von Neutralinos, Charginos oder Sleptonen und für Slepton-Paarproduktion in Assoziation mit einem harten Jet berechnet und mittels des POWHEG-Formalismus mit Partonschauer-Programmen verknüpft. Die dazu entwickelten Monte-Carlo-Programme wurden in das (öffentlich verfügbare Programmpaket powheg-box implementiert. Die Programme stellen eine wesentliche Weiterentwicklung in der Simulation supersymmetrischer Produktionsprozesse dar und erleichtern es dem allgemeinen Benutzer, präzise und gleichzeitig realistische Vorhersagen in vielfältigen Anwendungen zu gewinnen. Um die Charakteristika der berechneten Strahlungskorrekturen und Partonschauer-Effekte zu illustrieren, führten wir für repräsentative SUSY-Parameterpunkte detaillierte phänomenologische Untersuchungen der betrachteten Streuprozesse durch. Es zeigte sich, dass Partonschauer-Effekte insbesondere die Kinematik von Jets beeinflussen. Eine zuverlässige Beschreibung von harten Jets setzt explizite Rechnungen für die zugrundeliegenden Jet-assoziierten Produktionsprozesse zwingend voraus und kann nicht durch approximative Simulationen unter Zuhilfenahme von Partonschauer-Programmen ersetzt werden. Diese Ergebnisse sind insbesondere für die quantitative Interpretation experimenteller Ergebnisse relevant, die auf charakteristischen Jet-Signaturen basieren, wie beispielsweise Monojet-Analysen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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