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Napoleon I. und die Bilder. System und Umriss bildgewordener Politik und politischen Bildgebrauchs

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202979903
 
Zeitgenossen und Nachwelt haben sich zahllose materielle Bilder von Napoleon I. gemacht: in Gestalt von Malerei, Skulptur, Druckgraphik und Karikatur. In ihrer Gesamtheit konfigurierten diese Darstellungen die Erinnerung an Napoleon Bonaparte und trugen zur Ausbildung von politischen und nationalen Identitäten bei, die sich an der Gestalt Napoleons entzündeten. Die Arbeit fokussiert den charakteristischen, aber wenig erforschten Umriss des Bilddiskurses Napoleon und versucht, seine Systemeigenschaften zu erkennen und historisch zu erklären. Besondere Aufmerksamkeit wird zwei Darstellungskomplexen zugewandt, die als Pars pro toto des Gesamtbilddiskurses fungieren können und weitreichende Schlussfolgerungen zum Verhältnis von Bild, Kunst und Politik am Beginn der Moderne zulassen. Es handelt sich hier um die Themenfelder „(Außen-)Politik“ und „Tod“, deren Darstellungsgeschichte gleichzeitig den zeitlichen Rahmen für die Untersuchung (ca. 1800 bis 1840) absteckt. Im Lichte der untersuchten Darstellungen schält sich als Kern einer Theorie des politischen Bildes im (frühen) 19. Jahrhundert ein Kausalnexus heraus: der kausale Zusammenhang, der zwischen der Legitimationskrise politischer Herrschaft, der Ablösung der Kunst durch das Bild in einem neuen Mediensystem und der normativen Diskurseigenschaft „Bildrealismus“ bestand, einer normativen Diskurseigenschaft, die eingebettet in das Konzept der Mimesis jahrhundertelang ein Leitaspekt einer wesentlich ästhetischen Qualität der Prof. Dr. Claudia Hattendorff Justus-Liebig-Universität Gießen Antrag auf Publikationsbeihilfe Künste gewesen war und nun innerhalb des beschriebenen Systems die Erosion der Kunst vorantrieb.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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