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Umweltgerechtigkeit im Stadtverkehr - Über Fallstudien in Kalifornien wird die Verteilung belastender Straßenverkehrsemissionen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen an ihrem Wohnort untersucht, um aufbauend auf US-Forschungserfahrung empirische und methodische Lücken zu schließen.
Antragstellerin
Philine Gaffron, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203045341
Im Bezug auf Stadtverkehr stellt Umweltgerechtigkeitsforschung die Frage, inwieweit verschiedene sozioökonomische Bevölkerungsgruppen unterschiedlich stark durch Verkehrsemissionen belastet werden. Diese Frage soll an Fallstudien in Kalifornien untersucht werden, da die Umweltgerechtig-keitsforschung in den USA bereits wesentlich länger etabliert ist als in Deutschland und der Gastgeber seit Langem anerkannte Forschung auf diesem Gebiet betreibt. Bisher gibt es jedoch kaum Studien zur Übertragbarkeit der Erkenntnisse und Methoden aus den USA auf den hiesigen Kontext. Zudem sind bestehende Ansätze um wichtige Fragestellungen zu erweitern und zu differenzieren: Bisher lag der Fokus meist auf der Frage, welche Gruppen stärker von verkehrsbedingten schädlichen Umwelt-einflüssen betroffen sind als andere. Dabei wurden häufig entweder subjektive Bewertungen aus Se-kundärdatensätzen verwendet oder Emissionen wurden gemessen bzw. modelliert. In diesem Projekt soll die Umweltbelastung sowohl durch Modellierung als auch durch Haushaltsbefragungen quantifi-ziert und die Ergebnisse verglichen werden. Ein gänzlich neuer Aspekt wird die Frage nach dem Ein-fluss individueller Aktivitätsmuster sein. Da die Belastung durch Verkehrsemissionen nicht nur mit dem Verkehrsvolumen sondern auch mit dessen Verteilung über den Tag zusammenhängt, ist es wichtig zu erfassen, wer Zeit zu Hause verbringt, wenn der Verkehrsfluss besonders stark ist und nicht nur, wer an belasteten Straßen wohnt. Schließlich soll auch die Rolle von Straßenverkehrsemissionen bei der Wohnstandortwahl untersucht werden: Akzeptieren Haushalte bewusst solche Belastungen, weil andere Standortfaktoren ihnen wichtiger sind und gibt es hierbei sozioökonomische Unterschiede? Die angestrebten Erkenntnisse werden auch benötigt, um Umweltungerechtigkeit im Stadtverkehr diffe-renzierter diagnostizieren und so die assoziierten hohen Gesundheitskosten besser vermeiden oder vermindern zu können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Susan Handy