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Operative Basis, Praxis, Theorie und Ethik landschaftsbezogener Disziplinen

Antragsteller Dr. Karsten Berr
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203267182
 
Das Fortsetzungsprojekt dient der Rekonstruktion der einheimischen Begriffe der Landschaftsarchitektur, die diese gegen andere Landschaftsdisziplinen abgrenzen sowie der metaethischen Analyse sog. Fahnenwörter (wie etwa Nachhaltigkeit, Resilienz etc.), die leicht zu Vorentscheidungen in theoretischen Diskursen wie öffentlichen Diskussionen führen können. Des Weiteren wird der Untersuchungsrahmen von der Landschaftsarchitektur auf die kritische Bedeutungsanalyse der Landschaftsbegriffe in anderen landschaftsbezogenen Disziplinen erweitert. Die Ergebnisse dieser Erweiterung werden mit den bereits erzielten Ergebnissen in ein transdisziplinäres Projekt integriert, das unter dem Titel Landschaftswissenschaften gemeinsame pragmatische Perspektiven für den Umgang mit Landschaft für spezifische theoretische wie praktische Fragestellungen und Zwecksetzungen erarbeiten wird. Der Begriff Landschaft ist daher als Reflexionsbegriff zu modellieren, dessen Gebrauch je nach Fragestellung und Zwecksetzung gerechtfertigt werden muss, also nicht kontext-, anwendungs- oder zweckfrei gebraucht werden kann. Ein solcher transdisziplinärer Ansatz, sofern er nicht additiv oder hierarchisch, sondern komplementär verstanden wird, kann zudem unnötige und unfruchtbare Kämpfe um Deutungshoheiten in Fachdiskursen vermeiden helfen. Die Erweiterung des Forschungsansatzes um die Frage nach dem Stadt-Land-Verhältnis dient der Berücksichtigung des mit diesem Verhältnis ausdrücklich verknüpften politischen Aspektes landschaftsbezogener Planungen und Gestaltungen. Diese politische Dimension leitet über zur Problematik der Institutionalisierung einer Ethik der Stadt-, Landschafts- und Raumplanung unterhalb der Gesetzesebene und damit verbundener zusätzlicher Schwierigkeiten, wie etwa der Kluft zwischen einer éthos-orientierten und einer angewandten Ethik und der vermeintlich unüberwindlichen Eigenlogik gesellschaftlicher Systeme.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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