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Skalierbare individualisierte binaurale Hörhilfe

Fachliche Zuordnung Akustik
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 197369429
 
Mehr als 15% der Bevölkerung hat einen behandlungsbedürftigen, mit dem Alter zunehmenden Hörverlust, der oft mehr als 10 Jahre zu spät durch Hörgeräte (teil-) kompensiert wird - mit mäßigem Erfolg. Daher soll eine persönliche binaurale (zweiohrige) Hörhilfe entwickelt werden, die einen frühen Einstieg in die Kommunikationsunterstützung auch für normal- bis leicht Schwerhörende bietet. Das langfristige Ziel dieses Projects ist daher die nahtlose Integration von Hörunterstützung für Normal- oder geringgradig Schwerhörende in akustisch anspruchsvollen Situationen mittels einer akustisch "transparenten", räumlich verarbeitenden binauralen Hörhilfe, die auch stärker eingreifende Signalverarbeitungs- und Hervorhebungs-Techniken für diejenigen Hörer anbietet, die einen stärkeren Hörverlust aufweisen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde in der ersten Förderperiode das Konzept der akustischen Transparenz einer Hörhilfe in Kombination mit verschiedenen binauralen Hervorhebungs-Techniken erfolgreich entwickelt und in einem Demonstrator implementiert und getestet. Darüber hinaus wurden Ansätze des "Machine Listening" zur automatischen Objekt-Erkennung und Lokalisation in einer akustisch komplexen Umgebung im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs erfolgreich platziert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollen in der kommenden Förderperiode folgende Ziele verfolgt werden:- Weitere Optimierung der akustisch transparenten Ohrpass-Stücke, die auch eine aktive Störschallunterdrückung (ANC) ermöglichen, d.h. die Möglichkeit, (externe) Störschallquellen zu unterdrücken obwohl ein akustisches Leck die direkte Übertragung in den Ohrkanal zulässt.- Um eine weitergehende räumlich orientierte Hörgeräte-Signalverarbeitung in Kombination mit diesen fortgeschrittenen Präsentationstechniken zu entwickeln sollen Lösungen betrachtet werden, die eine Quellenverstärkung und -Trennung unter Venwendung perzeptiver Eigenschaften des individuellen Hörers erreichen. Insbesondere sollten Hörer mit eingeschränkten binauralen Hörfunktionien am ehesten davon profitieren.- Entwicklung eines Satzes von Szenen-Klassifikations- und Schall-Lokalisations-Algorithmen für den Einsatz in binauralen Hörhilfen, die eine verbesserte Funktionalität der binauralen Störschallunterdrückung und Schallquellen-Hervorhebung bewirken. Ihre Kombination z.B. mit Gestensteuerung ist vorgesehen, damit der Hörer diejenige Quelle aussuchen kann, die hervorgehoben werden soll.- Unterstützung der Wahrnehmung von bestimmten akustischen Quellen in einer (binauralen) räumlichen Umgebung durch die Benutzung von Quellen-Hervorhebung in Kombination mit Lokalisations-Algorithmen- Integration dieser technischen Entwicklungen zusammen mit anderen Innovationen aus der Forschergruppe in einem Demonstrator für zukünftige Generationen einer binauralen, vollständig räumlich orientierten und skalierbaren Hörhilfe.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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