Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Kooperative Erschließung und Nutzung der Objektdaten von Museen (KENOM) - Ein Online- System zur nachhaltigen Digitalisierung von Münzen, Medaillen und Papiergeld
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Numismatik besitzt in ihrer spezialisierten, aber dennoch fächerübergreifenden (u. a. Altertumswissenschaft, Landesgeschichte, Islamwissenschaft, Kunstgeschichte), breit angelegten Erfassung biografischer und geografischer Daten sowie des Bildmaterials der Münzdarstellungen ein unschätzbares Quellenmaterial, das bisher nur unzureichend in die bestehende wissenschaftliche Forschung eingeflossen ist, da ein Bruchteil dieses Materials publiziert und nur ein verschwindend geringer Anteil in den Dauerausstellungen der Museen und Sammlungen zur Ansicht verfügbar ist. Die Aufbereitung dieser Daten und der Wissenstransfer der Inhalte stellen ein Desiderat dar. Das Projekt KENOM bietet nach erfolgreichem Abschluss einen ersten Lösungsansatz. Es wird eine umfangreiche Auswahl von numismatischen Beständen aus unterschiedlichen Sammlungstypen (Universitätssammlung, museales Münzkabinett, landeskundliche Sammlung, Fundmünzsammlung) verschiedener numismatischer Objekttypen (Münze, Geldschein, Medaille) aus unterschiedlichen Zeitepochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Zeitgeschichte) sowie verschiedenen Kulturkreisen (Europa, China, Japan, Arabien) zur wissenschaftlichen Recherche bereitstellen und könnte in anderen Forschungsumgebungen nachgenutzt werden. Im Verlauf des Projektes wurde eine numismatische Fachdatenbank entwickelt, die nach dem Abschluss des Projektes auch anderen numismatischen Sammlungen zur Erschließung der jeweiligen Bestände und zur institutionsübergreifenden Recherche zur Verfügung steht. Mit „KENOM – Virtuelles Münzkabinett“ wurde außerdem ein numismatisches Fachportal geschaffen, das numismatische Sammlungsbestände nicht nur in einem normierten und angereicherten Metadatenformat, sondern auch die Objektdigitalisate in hochauflösender Form zur Nachnutzung für Forschung und Wissenschaft zur Verfügung stellt. Außerdem wurde ein Verfahren zur Digitalisierung von Münz-, Medaillen- und Geldscheinbeständen entwickelt, dessen Ergebnisse bei Bedarf Eingang in die DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“ finden können. Die beschaffte und entwickelte Hardware steht nach Projektende anderen an KENOM teilnehmenden Sammlungen zur Verfügung bzw. kann auf Basis der Entwicklung selbst zusammengestellt werden. Die während der Projektlaufzeit aufgebauten numismatischen Fachthesauri und Schlagwortlisten stehen für eine Nachnutzung und Erweiterung zur Verfügung. Allerdings bedürfen sie noch einer weiteren Qualifizierung. Eine Kooperation mit weiteren nationalen und internationalen Initiativen wird angestrebt. Nach dem Abschluss der Entwicklungsarbeit am 30.04.2015 und der offiziellen Freischaltung von Portal und Erfassungssoftware wurde das Projekt KENOM durch die VZG in den Dauerbetrieb überführt und in das Dienstleistungsportfolio der Abteilung Digitale Bibliothek aufgenommen. Metadaten und Digitalisate werden somit langfristig in den Speichersystemen des GBV gesichert. Eine Anbindung an ein System zur Langzeitarchivierung ist angedacht.