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Charakterisierung der molekularen Grundlagen des Aspirin-like Defekts bei pädiatrischen Patienten und deren Familien

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20394199
 
Der Aspirin-like Defekt, eine seltene Thrombozytopathie, ist gekennzeichnet durch eine gestörte Thrombozytenfunktion und wird bislang aufgrund einer bestehenden Blutungsneigung sowie laborchemischer Auffälligkeiten, insbesondere einer gestörten Thrombozytenaggregation auf bestimmte Induktoren, diagnostiziert. Der noch weitgehend ungeklärte Pathomechanismus dieser heterogenen und häufig erblichen Thrombozytenfunktionsstörung wurde in nur wenigen publizierten Fallstudien über die Aggregationsprofile hinaus untersucht. Der zugrundeliegende Defekt wird im Bereich des thrombozytären Arachidonsäure-Stoffwechsels vermutet, wodurch die resultierende Störung beim Aspirin-like Defekt der aggregationshemmenden Wirkung von Acetyl-salicylsäure ähnelt. Der Pathomechanismus beim Aspirin-like Defekt wirft eine Reihe von Fragen auf, die durch eine systematische Untersuchung eines gut charakterisierten Patientenkollektivs geklärt werden können. Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Charakterisierung molekularer Grundlagen des klinischen Phänotyps eines Aspirin-like Defekts bei pädiatrischen Patienten und deren Familien, die in der hämostaseologischen Ambulanz der Universitätskinderklinik Dresden seit Jahren betreut werden. Im Detail sollen folgende Aspekte in diesem Forschungsprojekt bearbeitet werden: 1. Analyse der Gene des Arachidonsäure-Stoffwechsels (DNA-Ebene), 2. Analyse des Thrombozyten-Transkriptoms (RNA-Ebene), 3. Analyse des Thrombozyten-Proteoms (Protein-Ebene), 4. Analyse bestimmter Enzymaktivitäten (Funktions-Ebene). Bei allen Untersuchungen sollen sowohl Patienten, deren gesunde Angehörige und unabhängige Kontrollen berücksichtigt werden. Mit der Aufklärung der molekularen Mechanismen des Aspirin-like Defektes in gut charakterisierten Familien soll eine Korrelation zwischen Laborphänotyp und dem klinischen Phänotyp hergestellt werden. Das Verständnis der Mechanismen und die Identifizierung der molekularen Defekte könnten auch zu einer verbesserten therapeutischen Strategie bei diesen Patienten beitragen und zur Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten für eine frühzeitige und zuverlässige Diagnosestellung führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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