Digital Edition of the Correspondence of August Wilhelm Schlegel
Final Report Abstract
August Wilhelm Schlegel (1767–1845) ist unter den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren, Kritikern und Gelehrten der Romantik sowohl der vielseitigste als auch der am meisten unterschätzte. Das Projekt zielte ab auf die Verzeichnung, Digitalisierung und Edition aller bereits gedruckten wie auch aller erreichbaren handschriftlichen Originalbriefe von und an August Wilhelm Schlegel. Rund 4.700 Briefe, darunter ca. 2.450 verstreut gedruckte Briefe aus 138 Publikationen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts und ca. 2.250 unveröffentlichte handschriftlich überlieferte Briefe von und an A.W. Schlegel sollten in einer Digitalen Edition zusammengeführt, faksimiliert, transkribiert und im Volltext durchsuchbar gemacht werden; erreicht wurden 5.322 Briefe aus 79 Archiven und Bibliotheken in 13 Ländern, davon sind 4.958 als Volltexte verfügbar (die restlichen sind transkribiert und werden nach der zweiten Kollationierung freigeschaltet). Im Unterschied zu den bisherigen Romantiker-Briefeditionen wurde erstmals ein großes Briefkorpus ausschließlich als Digitale Edition aufbereitet. Die Variabilität der Erschließungstiefen der Texte erlaubte es, die teils schon älteren, aber vielfach philologisch zuverlässigen Printeditionen mit den Neutranskriptionen zusammenzuführen. Das Projekt entwickelte einerseits einen Muster-Workflow für Digitale Briefeditionen in Kooperation von Fachwissenschaft, Bibliothek/Archiv und DH-Zentrum, andererseits entstand modellhaft ein nutzerorientierter Hybrid aus Retrodigitalisierung und Born Digital Edition. Über die Nutzung und Erhebung von Normdaten wurden Verlinkungen hergestellt und Vernetzungen ermöglicht. Editionstheoretisch wie praxeologisch lässt das Projekt dank digitaler Unterstützung kollaborativen Arbeitens aufwändige Verfahren traditioneller Editionen hinter sich, die dokumentierten Versionierungen unterstützen kooperative Erweiterungen und Verbesserungen. Die Parameter ‚Normdaten‘/‘Metadaten‘, ‚Nachnutzbarkeit‘/‘linked open data‘ wurden für unsere Arbeit leitend, die Edition soll und kann als Teil eines groß zu denkenden digitalen Brieftext-Korpus über bisherige Grenzen hinauswachsen. Die zahlreichen aus dem Projekt hervorgegangenen Publikationen und neueste, unsere Edition nutzende Veröffentlichungen belegen den wissenschaftlichen Erkenntniswert.
Publications
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„Geliebter Freund und Bruder“ – Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. u. kommentiert v. Cornelia Bögel (= Tieck-Studien, Bd. 1). Dresden 2015 [Zugleich Diss. TU Dresden]
Cornelia Bögel
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August Wilhelm Schlegel im Dialog. Epistolarität und Interkulturalität. Paderborn u.a. 2016 (= Schlegel-Studien)
Jochen Strobel (Hg.); Beiträge von Claudia Bamberg, Jürgen Hanneder, Jochen Strobel u.a.
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Praxis und Diskurs der Romantik. 1800–1900. Paderborn u.a. 2016
Norman Kasper, Jochen Strobel (Hg.)
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Aufbruch ins romantische Universum: August Wilhelm Schlegel. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift, 5. September bis 12. November 2017. Göttingen 2017. Mit Beiträgen von Claudia Bamberg, Cornelia Bögel, Thomas Bürger, Jürgen Hanneder, Jochen Strobel, Olivia Varwig u.a.
Claudia Bamberg, Cornelia Ilbrig (Hg.)
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August Wilhelm Schlegel. Romantiker und Kosmopolit. Darmstadt 2017
Jochen Strobel
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Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm Schlegel und Johann Friedrich Cotta. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Hg. v. der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Berlin u.a. 2019, S. 55–118
Stefan Knödler, Claudia Bamberg
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Handbuch Brief. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Berlin u.a. 2020
Marie Isabel Matthews-Schlinzig, Jörg Schuster, Gesa Steinrink und Jochen Strobel (Hrsg.); Beiträge von Claudia Bamberg, Jochen Strobel u.v.a.
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A. W. Schlegels Korrespondenz – kollaborativ! Zu einer Theorie der Praxis digitaler Briefedition. In: Editio 35 (2021), S. 142–167
Jochen Strobel
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz. Dresden, Marburg, Trier 2014–2021
Hg.: Jochen Strobel und Claudia Bamberg
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Die Geschichtlichkeit des Briefs. Kontinuität und Wandel einer Kommunikationsform. Berlin, Boston: de Gruyter 2021
Norman Kasper, Jana Kittelmann, Jochen Strobel, Robert Vellusig (Hgg.); Beiträge von Claudia Bamberg, Olivia Varwig, Jochen Strobel u.a.