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Ursachen kommunaler Haushaltsdefizite

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204206142
 
Der Forschungsstand in Politik- und Finanzwissenschaft zu den Ursachen kommunaler Haushaltsdefizite hat sich in den letzten Jahren ausdifferenziert, weist aber nach wie vor Forschungslücken auf. Insbesondere fehlen Analysen zu kommunalen Haushaltsdefiziten im Bundesländervergleich, in der sozioökonomische, institutionelle und akteursbezogene Erklärungsvariablen theoriegeleitet multivariat integriert werden. Auch wenn sich die Erkenntnis verbreitet, dass institutionellen und akteursbezogenen Erklärungsfaktoren eine größere Bedeutung zukommt als bisher vielfach vermutet, ist es empirisch nach wie vor unklar, welcher Erklärungsanteil auf die einzelnen Erklärungsfaktoren zurückgeht. Zudem gibt es im Bereich der institutionellen und akteursbezogenen Faktoren Forschungslücken, wie die Analyse der Rolle der Kommunalaufsicht im Bundesländervergleich oder der Einfluss kommunaler Entscheidungsprozesse auf die Haushaltsergebnisse. Auch war die bisherige Forschung stark auf Großstädte fokussiert und erlaubte keine Differenzierungen der Einflussfaktoren nach Gemeindegrößenklassen. Schließlich soll die Erklärungsgüte noch um nicht-lineare Effekte und Interaktionseffekte verbessert werden.In dem Forschungsvorhaben soll der Einfluss von sozioökonomischen Rahmenbedingungen, institutionellen und akteursbezogenen Faktoren auf kommunale Haushaltsdefizite untersucht werden. Angeleitet durch die Forschungsheuristik des Akteurzentrierten Institutionalismus sollen die Interessen der Akteure nicht nur aus institutionellen Normen, Standardinteressen und spieltheoretischen Konstellationen hergeleitet werden, sondern auch deren Interaktionsorientierung und Identitätsansprüche berücksichtigt werden. Durch eine bundesländervergleichende, qualitativ und quantitativ angelegte Querschnittsuntersuchung der Ursachen von Haushaltsdefiziten (gemessen an Fehlbeträgen und Kassenkrediten) soll der Einfluss der verschiedenen Erklärungsfaktoren näher bestimmt werden. Untersucht werden Kommunen mit über 5.000 bzw. 10.000 Einwohnern, für die ein Mix aus statistischen Aggregatdatenanalysen kommunaler Haushalte, schriftlichen Befragungen zentraler Entscheidungsträger und Fallstudien in ausgewählten Bundesländern ausgewertet werden soll
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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