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Ein funeraler Kultbau der späten Bronzezeit aus Lapus, Nordwestrumänien, und sein kultureller Kontext

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204243633
 
Als Ergebnis des Vorgängerprojekts kann der in der Literatur bislang als Nekropole bekannte Fundplatz Lăpuş als neuartiger Denkmälertyp, als Ritualbezirk mit mehreren überhügelten 1 Großbauten in direktem Bezug zu den Hügelbestattungen bezeichnet werden. Der bislang in Teilen ausgegrabene Hügel 26 ist ein mehrphasiges Monument im Zentrum der aus mehreren Hügelgruppen bestehenden Fundstelle. Es wird in der jüngeren Hauptbauphase in nahezu seiner gesamten Fläche von einem 23 x 12 m langen Antenbau mit zentralem Herd eingenommen. Dieser megaronartige Monumentalbau stellt eine bislang im spätbronzezeitlichen Karpatenraum singuläre Bauform dar. Deponierungen u. a. von intentionell fragmentierter Keramik sowie die räumliche Nähe zu in der Vergangenheit ausgegrabenen Hügeln mit Bestattungen lassen an eine Funktion des/der Großbaus(ten) im Kontext von Bestattungsritualen bzw. als Ort von Toten- oder Gedenkfeiern und damit verbundenen Opfer- bzw. Festmahlen denken. Eine Magnetprospektion im Umfeld ergab mit Hügel 26 vergleichbare monumentale Strukturen in bislang zwei weiteren Hügeln.Der Folgeantrag umfasst die vollständige Ausgrabung des bislang nur in Teilen ergrabenen Monuments, insbesondere seiner ersten Bauphase, sowie eine umfassende kulturelle Einordnung. Zudem sollen mittels geomagnetischer Prospektion alle heute noch erhaltenen, von Zerstörung bedrohten Hügel und ein weiteres vermeintliches Kultareal prospektiert werden, um so den Charakter des Ritualbezirks von Lăpuş erstmals umfassend beschreiben zu können. Seine geographische Lage wird in ursächlichem Zusammenhang mit den unmittelbar benachbarten Erzlagerstätten gesehen. Ein naturwissenschaftliches Begleitprogramm widmet sich der Prospektion von Lagerstätten und antikem Bergbau in der Region. Es sieht – begünstigt durch eine sehr gute Quellenlage – den Aufbau von dendrochronologischen Lokal- und Regionalkurven vor und plant u. a. die metallurgische Untersuchung von Bronze- und Goldartefakten aus der Region.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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